Traditionsbäckerei Schrammel vor dem Aus

Die Tage der Wiener Traditionsbäckerei Schrammel sind offenbar gezählt. Vergangene Woche wurde über das Unternehmen das Konkursverfahren eröffnet. Am Mittwoch teilten die Kreditschützer mit, dass eine Fortführung derzeit nicht geplant sei.

Die Bäckerei sei bereits geschlossen, so der Kreditschutzverband AKV. Es konnte nicht mehr gebacken werden, weil die Stromrechnung nicht mehr bezahlt wurde. „Als Insolvenzgrund wurde von der Schuldnerin angegeben, dass die für den Betrieb notwendige Stromversorgung und Energieversorgung abgeschaltet wurde“, so der AKV in einer Aussendung. Die Schrammel Backmanufaktur soll liquidiert werden.

1,1 Millionen Euro Schulden

125 Gläubiger sind von der Pleite betroffen, deren Forderungen belaufen sich auf 1,1 Millionen Euro. Zuletzt beschäftigte Schrammel 43 Personen, ihre Dienstverhältnisse wurden zum Teil bereits vor der Insolvenzeröffnung beendet.

Schrammel war bereits vor fünf Jahren zahlungsunfähig. Sanierer Johannes Glaser kaufte das Unternehmen damals aus der Insolvenz heraus. Ende April 2015 hatte Glaser angekündigt, die Bäckerei umzubauen und nach einer Pause Ende August mit 40 Mitarbeitern wieder zurückzukehren.

Aufbackbrot im Supermarkt als Konkurrenz

Der Bäcker hat keine eigenen Filialen, beliefert aber rund 200 Supermärkte mit Schrammel-Brot. Der Lebensmittelhandel setzt jedoch zunehmend auf selbst aufgebackenes Brot, was mittelständischen Bäckern das Leben schwer macht.

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