473.000 Euro für Fahrradsammlung

Die „Embacher-Collection“, die Sammlung exquisiter Fahrräder des Wiener Architekten Michael Embacher, ist gestern im Dorotheum versteigert worden. Insgesamt 203 Fahrräder kamen laut Dorotheum um etwa 473.000 Euro unter den Hammer.

„Die Räder gehören gefahren. Ich freue mich, dass sie wieder unter die Leute kommen“, freute sich der Wiener Architekt und Fahrradsammler Michael Embacher vor der Auktion - mehr dazu in Einzigartige Fahrradsammlung wird versteigert. 203 Fahrräder aus seiner Sammlung kamen jetzt unter den Hammer, darunter auch exquisite Modelle wie das One Off Moulton Special.

Fahrradversteigerung Dorotheum One Off Moulton Special, UK, 1991, erzielter Preis € 30.000

Embacher-Collection, Foto: Bernhard Angerer

One Off Moulton Special, UK, 1991

Sammler vom Designer bis zum Radprofi aus den USA, Großbritannien, Taiwan, Thailand, Israel, Deutschland und aus Österreich steigerten mit. Das One Off Moulton Special ist einzigartig, laut Dorotheum gibt es davon weltweit nur ein einziges Exemplar. Der Rahmen ist aus Titan, gefertigt wurde das Fahrrad 1991. Der Ausrufepreis lag bei 6.000 Euro. Den Zuschlag erhielt ein Käufer für 30.000 Euro, was das höchste Gebot der Auktion war.

Fahrrad-Enthusiasten aus aller Welt wetteiferten aber auch noch um andere außergewöhnliche Radmodelle aus den 1920er Jahren bis heute. So wechselte etwa ein Rennrad aus den 1930er Jahren, das Caminade Caminarge Bordeaux-Paris, das sich durch den erfolgreichen Ersatz von Stahlteilen durch Aluminiumteile auszeichnete, um 8.750 Euro den Besitzer.

Es begann mit einem Diebstahl

Embacher sammelte zwölf Jahre lang Fahrräder, „aus Spaß“, wie er sagte. Es sei dabei nie um das Geld gegangen. „Angefangen hat es, als mir ein Rad gestohlen worden ist. Ich habe dann bei ebay ein gebrauchtes Rad gesucht, weil ich kein neues mehr kaufen wollte. Ab dem Zeitpunkt hat es mich gepackt, da habe ich gemerkt, wie viel Kreativität in einem Fahrrad sein kann“, so Embacher.

Fahrradversteigerung Dorotheum

Dorotheum

Nun zwangen ihn praktische Gründe dazu, sich von seiner Sammlung zu trennen, die auf einem Dachboden gelagert war. Doch das Haus wurde verkauft, Embacher musste die Räder in einem Lager unterbringen. Da habe ihm das Herz wehgetan, so Embacher. Er kann aber auch der Idee, seine Sammlung unter die Leute zu bringen, etwas abgewinnen. „Es ist spannend, dass sie jetzt wieder auf die Straße kommen, ich kann leider nicht mit allen fahren, auch wenn ich alle ausprobiert habe."

Links: