Bärtiger Nachwuchs in Schönbrunn

Überall sonst wäre es wohl eine Sensation, bei den Kaiserschnurrbart-Tamarinen aber ist es völlig normal: Schon Babys haben einen Schnurrbart. Zu sehen ist das gerade im Tiergarten Schönbrunn, wo man sich über Nachwuchs bei dieser Affenart freut.

„Der strahlend weiße Schnurrbart ist charakteristisch für diese Affenart. Er ziert sowohl Männchen als auch Weibchen“, so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Und auch der jüngste Nachuchs zeigt ein Monat nach seiner Geburt schon deutliche Ansätze eines Barts. Ansonsten wiegt der Affennachwuchs derzeit geschätzte 40 Gramm. Ohne Schwänzchen ist er nur rund fünf Zentimeter groß. Auch ausgewachsene Exemplare dieser Affen bringen nur rund 350 Gramm auf die Waage.

Flink und geschickt springen sie von Ast zu Ast. Ihr Schwanz hilft ihnen, das Gleichgewicht zu halten. Das Jungtier geht es natürlich noch gemütlich an. Schratter: „Abwechselnd wird es vom Vater und vom älteren Bruder, der im Vorjahr geboren wurde, huckepack durchs Gehege getragen. Die Männchen kümmern sich um die Pflege und Aufzucht des Jungtieres. Wenn das Kleine hungrig ist, übernimmt es die Mutter zum Säugen.“ Da sich das Jungtier stets im Fell der erwachsenen Tiere festkrallt, konnte das Geschlecht noch nicht festgestellt werden.

Krallenaffen aus Südamerika

Kaiserschnurrbarttamarine gehören zur Familie der Krallenaffen. Heimisch sind die kleinen Primaten im tropischen Regenwald Südamerikas. Sie verbringen den Großteil ihres Lebens auf Bäumen. Auf ihrem Speiseplan stehen in erster Linie Früchte, Baumsäfte und Insekten. Zu ihren Feinden zählen Großkatzen, Greifvögel und Schlangen. Wirklich bedroht sind sie allerdings durch die Zerstörung ihres Lebensraumes. In Zoos werden sie im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) gezüchtet.

Und wer sich wegen des Namens fragt, ob die Nähe zu wohlbekannten Bartträgern im Schloss Schönbrunn wohl dabei eine Rolle gespielt hat, muss enttäuscht werden: "Da der Bart an den deutschen Kaiser Wilhelm II. erinnerte, gab man den kleinen Affen diesen kaiserlichen Namen“, erklärte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

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