Wahlen: Unterschiedliche Wiener Reaktionen

Starke Zugewinne für die FPÖ, Verluste für SPÖ und ÖVP: Ob die Ergebnisse der Landtagswahlen im Burgenland und in der Steiermark ein Gradmesser für die Wien-Wahl im Oktober sind, darüber ist man sich in den Wiener Landesparteizentralen uneinig.

Obwohl die SPÖ in der Steiermark und im Burgenland empfindliche Verluste hinnehmen musste, zeigte man sich am Sonntag in der Wiener SPÖ zuversichtlich für die Wahl am 11. Oktober: „Die starken Zugewinne der FPÖ, vor allem in der Steiermark, machen doch nachdenklich. Trotzdem ist es so, dass wir in Wien eine andere Ausgangssituation haben. In diesen beiden Bundesländern war die FPÖ etwas schwach und hat jetzt zugelegt. In Wien ist es so, dass Bürgermeister Häupl Strache schon 2010 geschlagen hat, wir werden das im Oktober wiederholen“, sagte Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler.

Bei den Grünen hört man durch, dass sie auch nach der Wahl in der Wiener Stadtregierung bleiben wollen: „Rot-Grün arbeitet aktuell und in den nächsten Monaten stabil, die Mariahilfer Straße wird fertig, die Wiental-Terrassen werden fertig. Ich denke, dass wir auch insgesamt in den letzten fünf Jahren etwa mit der 365-Euro-Jahreskarte bewiesen haben, dass Rot-Grün Wien gut tut", erklärte Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou gegenüber „Wien heute.“

Freude bei FPÖ, ÖVP schöpft Hoffnung

Die FPÖ gewann stark dazu und hofft, den Rückenwind auf Wien übertragen zu können. „Es war nicht zu erwarten, dass die Ergebnisse vor allem in der Steiermark, aber auch im Burgenland so gut ausfallen. Wir haben gewusst, dass wir zulegen. In der Steiermark ist es ein positives politisches Erdbeben. Bürgermeister Häupl ist gut beraten, wenn er sich die Ergebnisse genau anschaut. Auf Dauer Politik gegen die Bürger zu machen, hat keine Zukunft", meinte FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus.

Die ÖVP schöpft Hoffnung aus den Ergebnissen, auch wenn in beiden Bundesländern Verluste eingefahren wurden: „Die Bäume der Grünen sind nicht in den Himmel gewachsen in den beiden Bundesländern. Das Team Stronach ist unter ferner liefen. Die Ergebnisse der NEOS sind nicht gerade üppig. Da geht es jetzt schon auch darum, dass man den Parteien, die man kennt, das Vertrauen schenkt", so der Wiener ÖVP-Chef Manfred Juraczka. Bei den NEOS sieht man im Wahlergebnis „eine klare Absage an die alte Politik der Landesfürsten und die Drüberfahrerpolitik. Leider ist es nicht ausreichend gelungen, NEOS als Alternative zu positionieren.“

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