Hermesvilla: Millionen für Sanierung ungewiss

Die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten wird seit dem Vorjahr saniert. Laut MA 49 werden die Gesamtkosten der Sanierung derzeit auf mindestens 3,5 Millionen Euro geschätzt. Doch bisher wurden von der Stadt nur 1,4 Millionen zur Verfügung gestellt.

Die Feuchtigkeit setzt dem Gebäude mehr zu, als bisher angenommen. Dazu trägt der Ausstellungsbetrieb in der Villa bei. Die verhängten Fenster führen zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit, die Villa wurde eben nicht als Museum, sondern als Lustschloss für Kaiserin Elisabeth gebaut.

Schon 2011 befand der Stadt-RH, damals noch als Kontrollamt, dass sich die denkmalgeschützte Hermesvilla in einem teils „sanierungsbedürftigen und sicherheitstechnisch bedenklichen“ Bauzustand befinde. Die Behörde unterzog das auch als Standort des Wien Museums genutzte Gebäude einer erneuten Prüfung.

Hermesvilla

Wien Museum/Hertha Hurnaus

Stadt-RH kritisiert fehlendes Sanierungskonzept der Hermesvilla

Erste Sanierungsphase noch bis Jahresende

Als problematisch erachteten die Prüfer dabei vor allem das fehlende Gesamtsanierungskonzept. Denn es liege zwar ein zweistufiger Sanierungsplan zur Bestandssicherung der Villa vor, zum Zeitpunkt der Prüfung seien jedoch nicht alle dazu erforderlichen Arbeiten - wie etwa Maßnahmen zur Trockenlegung des Mauerwerks - erhoben gewesen. Auch die anfallenden Gesamtkosten konnten nicht genannt werden, rügte die Behörde. Beauftragt mit der Sanierung sind die Magistratsabteilungen 34 und 49.

Veranstaltungshinweis:
Wer sich einmal wie Kaiserin Elisabeth fühlen möchte, hat heute dazu die Gelegenheit: Die Hermesvilla lädt bei freiem Eintritt zum „Open house“. Dabei bekommen die Besucherinnen und Besucher etwa das Schlaf- und das Turnzimmer von Sisi zu sehen.

Derzeit laufe Phase eins, welche im Vorjahr begonnen habe. Die Sanierung des Daches, der Uhrturmspitze, von Loggias und Balkonen sowie der Regenrinnen stünde derzeit auf der Agenda. Phase eins solle bis Jahresende abgeschlossen sein. In einer zweiten Phase ist dann die Sanierung der Fassade geplant. Aktuelle Kostenschätzungen seien erst zeitnah zur Realisierung sinnvoll, so die Magistratsabteilung 49. „Es sagen uns die Baufachleute aus dem Bereich des Denklmalschutzes, dass die Proben der Fassade sehr zeitnahe genommen werden müssen, weil sich die Fassade auch verändert. Ansonsten passen die Kosten nicht mehr zusammen“, sagte MA 49-Chef Andreas Januskovecz.

Hermesvilla

Wien Museum/Hertha Hurnaus

Es fehlen noch Millionen zur gesamten Sanierung

„Wir haben derzeit Gesamtkosten mit Bauindex gerechnet von geschätzten 3,5 Millionen Euro für die Gesamtsanierung“, so Januskovecz. Für die Arbeiten wurden vom Gemeinderat bisher 1,4 Millionen Euro genehmigt. „Wir werden schauen, dass wir die Zusatzmittel, die wir benötigen, in den nächsten ein bis zwei Jahren aufstellen werden“, so Januskovecz.

Derzeit sind nur das Restaurant und der Museumsbereich für die Öffentlichkeit zugänglich, die Balkone und die Loggien sind aus Sicherheitsgründen weiterhin gesperrt. Und so dürfte es auch bleiben: Denn die Balustraden und Kunstschmiedegeländer auf den Balkonen sind nach heutigen Sicherheitsstandards zu niedrig. „Das ist eine Diskussion mit dem Denkmalamt. In den Bereichen wo wir eine Begehbarkeit erreichen wollen, werden wir diese Erhöhung im Zusammenspiel mit dem Bundesdenkmalamt machen“, sagte Januskovecz.

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