Explodiertes Haus ab 2017 wieder bewohnbar

Die Zukunft des vor einem guten Jahr explodierten Hauses in der Mariahilfer Straße steht nun fest. Das Gebäude wird bis 2017 saniert, gab die Stadt heute bekannt. Dabei wird das Dachgeschoss ausgebaut und eine begrünte Garage im Innenhof errichtet.

Moderner, heller und zum Teil größer sollen die Wohnungen in der Mariahilfer Straße 182 nach der Sanierung sein. Einige Wohnungen würden dafür zusammengelegt, durch einen Dachgeschossausbau kämen neun Wohnungen dazu, gab Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) am Dienstag bekannt.

Ein Teil des Gebäudes auf der Hofseite soll abgerissen werden, im Innenhof wird stattdessen eine ebenerdige Garage errichtet, deren Dach begrünt wird. Geplant sind zudem ein behindertengerechter Lift, eine thermische Sanierung, eine Hauszentralheizung sowie Balkone und Terrassen. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 6,1 Millionen Euro, die Stadt Wien beteilige sich mit 2,7 Millionen Euro, so Ludwig. Für die Planung ist das Architekturbüro Kronreif_Trimmel & Partner zuständig.

Sechs Bewohner kehren zurück

Die Sanierung soll im August mit der Sicherung der Fundamente beginnen, der eigentliche Umbau startet dann voraussichtlich Ende des Jahres. Im Herbst 2017 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Insgesamt wird das Gebäude nach der Sanierung 28 Wohnungen – also um eine weniger als bisher – und zwei Geschäftslokale beherbergen.

Sechs der ehemaligen Bewohner kehren in das Haus zurück, berichtete Ludwig. Die anderen Mieter seien teils traumatisiert und wollen nicht zurückkommen. Manche haben sich privat nach neuen Quartieren umgesehen, 18 von ihnen sind in Gemeindewohnungen untergekommen. Auch die Besitzer der beiden Geschäftslokale wollen wieder in das Haus zurückkehren. Die restlichen Wohnungen sollen neu vermietet werden. Die Mieten werden steigen, sollen aber dennoch gedeckelt bleiben und bei 7,5 bis 9,5 Euro pro Quadratmeter liegen.

Manipulierte Gasleitung löse Explosion aus

Am 26. April 2014 hatte ein 19-Jähriger in Suizidabsicht eine Gasleitung in seiner Wohnung in dem Haus in der Mariahilfer Straße/Ecke Denglergasse manipuliert und so das Unglück ausgelöst. Durch die Explosion war der dreigeschossige Altbau ab dem zweiten Stock ungefähr bis zur Hälfte eingestürzt. Der 19-Jährige starb, mehrere Menschen wurden schwer verletzt - mehr dazu in Hauseinsturz: Ein Toter, Frau lebend geborgen und in Hauseinsturz: Polizei spricht von Suizid.

Durch Schutt und Trümmer musste ein Teil der Mariahilfer Straße inklusive der dort verkehrenden Straßenbahnlinien 52 und 58 für mehrere Tage gesperrt werden, das Gebäude wurde unter Aufsicht der Baupolizei abgesichert. Die grob beschädigten Teile des Hauses wurden abgetragen.

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