Schüsse auf Bruder: Schütze stellte sich

Nach den Schüssen in Wien-Hernals am Sonntagvormittag hat sich heute der 38-jährige mutmaßliche Schütze der Polizei gestellt. Er soll aus einem Auto auf seinen Bruder geschossen und diesen schwer verletzt haben.

Der 38-Jährige stellte sich laut Polizei Dienstagmittag im Beisein seines Rechtsanwaltes bei der Außenstelle West des Wiener Landeskriminalamts. Nach ihm war seit Sonntag international gefahndet worden. Am Dienstagnachmittag wurde der Mann stundenlang einvernommen.

Mann brachte Tatwaffe mit

Er brachte auch die mutmaßliche Tatwaffe mit, eine Pistole, die sofort sichergestellt wurde. Die Waffe wird nun kriminaltechnisch untersucht. „Er hat sich sehr kooperativ gezeigt“, sagte Polizeisprecherin Michaela Rossmann. Er zeigte sich zur Schussabgabe geständig. Mittlerweile konnte die Polizei auch den Mercedes sichergestellt, aus dem der 38-Jährige die Schüsse abgegeben haben soll. Der Wagen wird ebenfalls untersucht. Außerdem werden noch Verwandte und Bekannte aus dem Umfeld des Opfers und des mutmaßlichen Täters befragt.

Den Schüssen dürfte ein Familienstreit vorangegangen sein. „Die beiden Männer wollten sich zu einer Aussprache am Dornerplatz treffen“, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger am Montag - mehr dazu in Schüsse statt Aussprache unter Brüdern. Ergebnisse der Einvernahme wurden am Dienstagabend nicht mehr bekanntgegeben.

Zweite Person im Wagen?

Der angeschossene 44-Jährige war laut Polizei in Begleitung seines Sohnes (26) zum vereinbarten Treffpunkt auf dem Dornerplatz gekommen. Der Schütze stieg dann gar nicht aus dem Wagen aus, sondern feuerte in Richtung der beiden Männer. Nach dem ersten Schuss rannten Vater und Sohn davon, der Mercedes verfolgte sie, und vier weitere Schüsse fielen. Die letzte Patrone wurde in der Blumengasse abgefeuert und traf den älteren Bruder in den Oberschenkel - mehr dazu in Schüsse aus Auto: Mann schwer verletzt.

Unklar ist noch, ob es auch einen zweiten Tatbeteiligten gab. Zunächst hatte es geheißen, ein Unbekannter habe den Mercedes gelenkt, die Schüsse seien vom Beifahrersitz aus abgegeben worden. „Wir wissen nicht, ob ein oder zwei Personen im Wagen waren. Es liegen unterschiedliche Zeugenaussagen vor“, sagte Eidenberger.