Luchszwillinge im Tiergarten Schönbrunn

Zum ersten Mal seit neun Jahren gibt es wieder Nachwuchs bei den Luchsen im Tiergarten Schönbrunn. Am 5. Juni sind Zwillinge auf die Welt gekommen, wie der Tiergarten heute bekanntgab. Inzwischen unternehmen sie bereits erste Ausflüge.

„Das Weibchen hat seinen Nachwuchs im Freien zur Welt gebracht, aber dann in die nicht einsehbare Hütte getragen. Dort hat die Luchsmutter ihre beiden Jungtiere die letzten zwei Wochen aufgezogen“, wird Tiergartendirektorin Dagmar Schratter in einer Aussendung zitiert. Nun würden die kleinen Luchse mit ihrer Mutter jedoch bereits erste Ausflüge ins Freie unternehmen und seien so auch für die Besucher zu sehen, so der Tiergarten.

Luchsjunge

Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky

Das Geschlecht der Zwillinge ist noch nicht bekannt. Bei der Geburt sind Luchsjunge rund 300 Gramm schwer und blind. Nach rund zwölf Tagen öffnen sie die Augen. Nachwuchs bei den Luchsen ist im Tiergarten Schönbrunn ein seltenes Ereignis: Erst dreimal seien Jungtiere auf die Welt gekommen, so der Tiergarten, das letzte Mal vor neun Jahren.

Bei Eltern hat es „sofort gefunkt“

Die Eltern der Luchszwillinge sind erst seit Mitte März im Tiergarten. „Bei den beiden muss es sofort gefunkt haben“, so Schratter. Die zwei kamen im Zuge eines Austauschs im Rahmen des Europäischen Zuchtbuchs nach Wien. Zwei Luchsmännchen aus Wien wurden dafür an einen ungarischen Zoo weitergegeben.

Luchsjunge

Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky

In Österreich galten Luchse 1892 laut der Aussendung schon als ausgerottet. Nun trifft man sie im Wald wieder vereinzelt an, es wurden Tiere aus Zoos angesiedelt, einige wanderten auch ein. Die Populationen des EU-weit streng geschützte Tieres treten jedoch meistens isoliert auf. „Daher zählt der Luchs hierzulande nach wie vor zu den seltensten Säugetieren, deren nachhaltiger Bestand keineswegs gesichert ist“, so Schratter.

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