NÖ lehnt Wiener Flüchtlingsquartier ab

Jetzt ist es fix: Das der Stadt Wien gehörende ehemalige Jugendwohnheim in Eggenburg in NÖ wird keine 100 Flüchtlinge aufnehmen. Der zuständige nö. Landesrat verwies auf einen Verteilungsschlüssel zwischen den Gemeinden.

Vorige Woche bot Wien 200 zusätzliche Plätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge an. 100 sollen in verschiedenen Quartieren in der Stadt untergebracht werden, etwa in Einrichtungen der Caritas oder des Arbeiter-Samariterbundes. Die restlichen 100 Flüchtlinge hätten in einem ehemaligen Jugendwohnheim der Stadt in Eggenburg unterkommen sollen - mehr dazu in 200 Asyl-Plätze: Wien stellt Bedingung. Als Bedingung nannte die zuständige Stadträtin Sonja Wehsely (SPÖ), dass der Bund die Tagsätze für minderjährige Flüchtlinge erhöht.

Jugendwohnheim Eggenburg

ORF

Das ehemalige Heim für schwer erziehbare Jugendliche

Aus dem Büro des niederösterreichischen Soziallandesrates Maurice Androsch (SPÖ) hieß es am Mittwoch, dass Eggenburg aus mehreren Gründen nicht als Flüchtlingsquartier in Frage käme. Die niederösterreichischen Kommunen einigten sich auf einen Verteilungsschlüssel. Demnach soll die Zahl der Flüchtlinge in einer Gemeinde nicht mehr als zwei Prozent der Einwohnerzahl betragen. Wenn es um die besonders schutzbedürftigen minderjährigen Flüchtlinge geht, sollen in einer Gruppe höchstens zehn Personen sein und pro Standort maximal vier Gruppen unterkommen.

Zudem werden in der nahegelegenen Bezirkshaupstadt Horn am Montag 100 Flüchtlinge in einem ehemaligen Pensionistenwohnheim aufgenommen - mehr dazu in Asylgipfel: 1.000 neue Unterkünfte (noe.ORF.at). „Eine Ablehnung Niederösterreichs bedeutet offenbar, dass man keine Entlastung Traiskirchens will“, hieß es aus dem Büro von Wehsely am Mittwoch.

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