Wien Museum hat neues Depot

Aus acht Depots wurde eines: Das Wien Museum hat die Übersiedlung seiner knapp 500.000 Objekte in das neue Zentraldepot in Himberg abgeschlossen. Dort bricht ein neues Zeitalter für die Wissenschaftler an, die mit den Objekten arbeiten. In neun verschiedenen Klimazonen.

Von außen ist das Zentraldepot an einem Kreisverkehr in Himberg ein simpler Betonklotz. Hinter der Fassade befindet sich ein Hochsicherheitstrakt für 500.000 Objekte. Die Raritäten des Wien Museums lagern in neun verschiedenen Klimazonen. Die Sammlung ist Jahrhunderte alt und von unschätzbarem Wert, sagt der designierte Direktor des Museum, Matti Bunzl. „Wir müssten eine Inventarisierung nach Marktkriterien machen, um einen wirklichen Finanzwert zu ermitteln. Für mich ist der Wert unbezahlbar. Wie kann man Kulturerbe beziffern?“

TV-Hinweis:

Einen Rundgang durch das Depot sehen Sie in „Wien heute“, 19.00 Uhr, ORF 2 und in der ORF TVthek.

Im neuen Zentraldepot lagern jetzt etwa Gustav Klimts Malerkittel oder Bruno Kreiskys Auto. Alle 3.000 Bilder von Klimt bis unbekannt werden jetzt nicht mehr nach der Größe geschlichtet sondern fachgerecht aufbewahrt. „Jetzt ist es erstmals gehängt und nach Künstlernamen geordnet. Bei der wissenschaftlichen Bearbeitung kann man dadurch ganz anders vorgehen“, sagt Gudrun Ratzinger vom Wien Museum.

Altes Depot war desolat

Das alte Zentraldepot des Museum in Rudolfsheim-Fünfhaus war eine Gefahr für die Objekte. Bereits im Jahr 2004 kritisierte ein Kontrollamtsbericht den Zustand des Lagers. unter anderem die „starke Feuchtigkeitseinwirkung“, die Betonabplatzungen und eine Luftfeuchtigkeit von rund 70 Prozent. Vor allem im Sommer litten die Holzobjekte stark. Das ist jetzt Geschichte.

Das neue Zentraldepot in Himberg ist nicht öffentlich zugänglich. „Das Ziel ist, dass diese Objekte sicher liegen und dass sie ruhen. Wir sagen auch dazu, die Objekte schlafen hier. Hier liegen ungefähr 460.000 Objekte. Die Hauptaufgabe ist es, sie zu erhalten“, meint Christian Kircher, Finanzdirektor des Wien Museums. Und natürlich, sie herzuzeigen, was regelmäßg bei Ausstellungen im Wien Museum und in anderen Museen in vielen Ländern passiert.

Übersiedlung dauerte zwei Jahre

Die Übersiedlung aller Objekte dauerte mehr als zwei Jahre - mehr dazu in Wien Museum: Depot übersiedelt ab April 2013. Das Museum am Karlsplatz wird generalüberholt und mit einem Zubau ausgestattet. Am Donnerstag ist dafür der Architekturwettbewerb gestartet. Noch heuer soll das Siegerprojekt feststehen. Der Spatenstich ist für 2017 geplant - mehr dazu in Wien Museum Architekturwettbewerb gestartet.

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