Ermittlungen nach Tod in Justizanstalt

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem Tod eines Häftlings. Als Todesursache werden Drogenpäckchen vermutet, die im Körper des Nigerianers aufgeplatzt sein könnten. Im Raum stehen allerdings auch Misshandlungsvorwürfe.

Polizisten hatten den 27-jährigen Mann vor zehn Tagen festgenommen. Er wurde laut Polizei verdächtigt mit Drogen gedealt zu haben. Bei der Festnahme soll er auffällig geschluckt haben, weshalb er in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert worden sei. Dort gibt es spezielle Zellen, die videoüberwacht werden. Damit können Personen gefilmt werden, die womöglich Drogenpäckchen geschluckt haben.

„Rasch ins Spital gebracht“

In der Nacht soll der Nigerianer, der mit einer Österreicherin verheiratet ist und ein Kind haben soll, in einen Ausnahmezsutand geraten sein und mit dem Kopf gegen Türe und Boden geschlagen haben. „Bei ‚Bodypacker‘ ist immer die Gefahr, dass eine Kugel im Magendarmtrakt aufreißt und das Suchtmittel in der vollen Stärke in den Blutkreislauf gelangt“, sagte Strafvollzugssprecher Josef Schmoll im ORF-Interview. Seinen Angaben zufolge wurde der Häftling rasch ins Spital gebracht, verstarb dort aber.

Laut der Zeitung „Österreich“ gaben Freunde des Nigerianers an, dass er womöglich misshandelt wurde, weil er von Blutergüssen übersät gewesen sei. Von der Staatsanwaltschaft gab es dafür vorerst keine Bestätigung.