36,7 Grad in der Wiener Innenstadt

Am Dienstag sind in der Wiener Innenstadt 36,7 Grad gemessen worden, der bisher heißeste Tag des Jahres. Bei der Rettung ist die Zahl der hitzebedingten Einsätze im Vergleich zu normalen Tagen um 20 Prozent gestiegen.

Kreislaufkollaps und Dehydrierung bei älteren Menschen gehörten zu den häufigsten Erscheinungen der vergangenen Tage, sagte der stv. Chefarzt der Wiener Berufsrettung, Franz Mikulcik. Eine genaue Zahl der damit verbundenen Einsätze könne er seriöserweise aber nicht nennen, da man Hitze kaum als eindeutige Ursache einer Krankheit ausmachen könne. Der Samariterbund nannte ein Plus der Einsätze von 15 Prozent.

Allein für den Dienstag erwartete die Berufsrettung insgesamt rund 700 Einsätze. Mehr Einsätze als üblich sollen es aber nicht werden, da derzeit viele Wienerinnen und Wiener in den Urlaub gefahren sind, sagte Mikulcik.

Frauen in Brunnen

APA/Pfarrhofer

„Typische Hitzeopfer sind die Unvernünftigen, die sich zulange einer Sonnenbestrahlung aussetzen, beim Sonnenbaden. Arbeitende Menschen, die zu wenig trinken und keine Kopfbedeckung tragen“, erklärt Mikulcik. Auch ältere Menschen und Kleinkinder sind gefährdet. „Kinder in der Sonne schlafen ein und werden liegengelassen. Bei diesen Temperaturen muss das nicht eine Stunde dauern, sondern kann schon in wenigen Minuten zu einer Überhitzung führen.“ Symptome für eine Überhitzung sind Schwindel, Kopfschmerzen sowie erhöhter Puls.

Rekordverbrauch beim Wasser

Deutlich gestiegen ist in den vergangenen Tagen auch der Wasserverbrauch in Wien. Flossen am Freitag laut Wiener Wasser noch insgesamt 430.000 Kubikmeter durch die Wasserhähne, waren es am Montag 503.000. Im Durchschnitt sind es 380.000 Kubikmeter, ein durchschnittlicher Sommertag schlägt mit 430.000 bis 500.000 Kubikmeter zu Buche. Für Dienstag wurde noch einmal ein Rekordwert erwartet. Es gebe aber genügend Reserven, um solche Spitzen abzufangen.

Ansturm auf Wiener Bäder

Für die Sommerbäder in Wien war das vergangene Wochenende das drittstärkste Wochende seit Beginn der Aufzeichnungen.

Viele Wienerinnen und Wiener zieht es derzeit in die Bäder und in Naturgewässer - mehr dazu in Freibäder: Drittbestes Wochenende aller Zeiten und in Naturgewässer mit guter Qualität.

Erst ab 2027 alle Öffis klimatisiert

Wer Abkühling in den öffentlichen Verkehrsmitteln sucht, der hat nur eine 50:50-Chance. Derzeit ist jedes zweite Fahrzeug der Wiener Linien klimatisiert. Neue Busse sowie neue Straßen- und U-Bahnzüge sind flächendeckend mit Klimaanlagen ausgerüstet. Vor kurzem wurden etwa die Busse der Linie 13A getauscht. Die Fahrzeuge auf der am stärksten frequentierten Buslinie Wiens sind nun alle klimatisiert.

Bei den Bussen ist die Klimatisierung am weitesten fortgeschritten. 85 Prozent aller Busse der Wiener Linien sind schon gekühlt Bei den U-Bahn-Garnituren ist das immerhin schon bei knapp der Hälfte der Fall. Am meisten geschwitzt wird noch in den Straßenbahnen. Da muss man schon Glück haben, denn nur jede dritte Bim hat eine Klimaanlage. Ab 2018 werden in Wien neue Straßenbahngarnituren von Bombardier unterwegs sein. Insgesamt 156 Garnituren um mehr als 500 Millionen Euro werden angeschafft - mehr dazu in 156 Straßenbahnen von Bombardier.

Jedes Jahr werden allerdings mehrere alte Fahrzeuge gegen neue ausgetauscht. Bis wirklich alle 1.000 Busse, Straßenbahnen und U-Bahn-Garnituren klimatisiert sind, wird es allerdings nach Rechnung der Wiener Linien noch zwölf Jahre dauern. Ab 2027 soll man in Wien nur noch klimatisiert unterwegs sein.

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