Atomgespräche belasten Anrainer

Seit mehr als zwei Wochen ist das Palais Coburg der Hotspot der internationalen Diplomatie. Das Ende des iranischen Atomprogramms wird verhandelt. Die Anrainer und Geschäftsbetriebe in der Gegend leider darunter.

„Wir haben jetzt 90 Prozent Verluste. Und momentan ist Hochsaison“, sagt Amin Sakr, der Betreiber eines Reisebüros direkt beim Palais Coburg in der Innenstadt. Die halbe Gasse beim Palais ist seit zwei Wochen Sperrgebiet. Das sei so nicht kommuniziert worden, sagen die Geschäftsbetreiber zum „ZIB Magazin“. „Ich finde es schlimm, es sind keine Entschädigungszahlungen zu erwarten“, meint Andrea Wagner, Besitzerin einer Boutique. Ihre Kundinnen und Kunden seien von der Polizei und den Journalisten abgeschreckt.

Atomverhandlungen

APA/Punz

US-Außenminister John Kerry vor dem Palais Coburg

Auch für die etwa 650 Journalisten, die über die Verhandlungen berichten, wird der Einsatz zu einer Belastungsprobe. „Schön langsam macht sich Lagerkoller bereit. Es sind die heißesten Tage des Jahres in Wien und es gibt nicht viel zu berichten“, erklärt der ORF-Reporter Andreas Mitschitz im „ZIB Magazin“. Viele Reporter suchen im klimatisierten Zelt Zuflucht. Und viele sind schon länger in Wien als erwartet. „Ich habe meinen Flug verpasst und ich gehe die ganze Zeit zum Waschsalon. Als TV-Reporter gehen mir jetzt die Hemden aus“, meint der Reporter Arash Azizi.

Auch die Verhandler hinter den dicken Mauern bekamen am Dienstag noch einmal extra Klimananlagen. Zumindest wettertechnisch sollte sich die Lage ab Mittwoch etwas entspannen. Die Atomgespräche wurden vorerst zumindest bis Freitag verlängert. Man sei noch nie so nahe an einer Einigung gewesen, meinte ein US-Delegierter.

Keine Einigung bei Atomverhandlungen

650 Journalisten warten sehnsüchtig vor dem Palais Coburg, um über eine historische Einigung berichten zu können.

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