Psychiatriepatient lag tot auf Gangboden

Vor einer Woche ist ein älterer Patient in der Psychiatriestation der Krankenanstalt Rudolfstiftung tot auf dem Gangboden aufgefunden worden. Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) wehrt sich gegen den Vorwurf, dem Mann nicht rechtzeitig geholfen zu haben.

Wie der „Kurier“ berichtet, soll sich der Mann aus Protest auf den Fliesenboden im Gang der Psychiatrie gelegt haben. „Der Mann war schon länger in psychiatrischer Behandlung. Er hat sich immer wieder auf den Gang gesetzt und gelegt. Laut den Aussagen der Mitarbeiter haben sie ihn immer wieder auf das Zimmer zurückbegleitet“, bestätigt Christoph Mierau, Sprecher des KAV, gegenüber wien.ORF.at.

„Auf Boden liegend vorgefunden“

„Am vergangenen Montag ist er laut Protokoll vom Pflegepersonal auf dem Boden liegend vorgefunden worden. Man hat gemerkt, dass er keinen Puls mehr hat. Er wurde notfallmedizinisch untersucht, die Reanimation war aber leider nicht mehr erfolgreich“, so Mierau.

Rudolfstiftung: Neue psychiatrische Abteilung

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Der Patient starb in der Psychiatriestation in Wien-Landstraße

Patientenanwaltschaft prüft Todesfall

Die Mitpatienten werfen dem Pflegepersonal laut „Kurier“ vor, den Patienten zwei Stunden auf dem Boden ohne Hilfe liegen gelassen zu haben. Der KAV wehrt sich gegen diese Vorwürfe. „Die Behauptungen stammen von einem Mann, der beim Vorfall nicht dabei war“, so Mierau. Es habe mehrere Kontrollgänge gegeben, der Patient hätte „kein unspezifisches Verhalten“ gezeigt.

Der Todesfall soll nun von der Wiener Patientenanwaltschaft untersucht werden. „Wir sind an das Spital herangetreten, um an die entsprechenden Auskünfte zu gelangen. Wir sehen uns dann die Krankengeschichte des Patienten und die Stellungnahme des Spitals an“, so Patientenanwältin Sigrid Pilz gegenüber wien.ORF.at.

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