Detektive sollen entführte Kinder suchen

Rund 60-mal im Jahr werden in Österreich Kinder von einem Elternteil entführt. In vielen Fällen sind die Behörden jedoch machtlos. Die Wiener Kinder- und Jugendanwältin Monika Pinterits fordert jetzt, dass Detektive eingesetzt werden.

Derzeit beschäftigt Pinterits die Entführung eines dreijähriger Buben. Sein Vater verschwand im Jänner während eines Pflegschaftsverfahrens mit ihm, möglicherweise ist er nun in Ägypten, dem Geburtsland des Mannes - mehr dazu in Dreijähriger Bub von Vater entführt. „Es gibt keine Adresse, wo wir schauen könnten, ob der Bub zu finden ist, und das ist natürlich das Schlimmste fürs Kind aber auch für die betroffene Mutter“, so Pinterits im Ö1-Morgenjournal - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Kind und Vater

Polizei

Die Polizei sucht nach dem Buben und seinem Vater

Sowohl der Vater als auch der Sohn sind österreichische Staatsbürger, gegen den Mann liegt nun ein internationaler Haftbefehl vor. Allerdings gebe es mit Ägypten kein Übereinkommen, das das Prozedere und die rechtlichen Fragen in solchen Fällen regelt, so Pinterits, daher könnten die Behörden oft nichts ausrichten. Dass die Mutter in Österreich die Obsorge für das Kind hat, nütze ihr nichts.

15.000 Euro für Detektiveinsatz

Pinterits ist dafür, in solchen Fällen mit Detekteien zusammenzuarbeiten: „Eine Kindesentführung ist außerhalb der rechtlichen Norm, und da ist es schwierig, nur mit rechtlichen Geschützen aufzufahren, um die Kinder tatsächlich wieder zu finden.“ Einen Detektiv zu engagieren sei allerdings teuer, erklärt die Kinder- und Jugendanwältin - und nur selten seien wohlhabende Familien betroffen.

15.000 Euro kostet es laut Pinterits, wenn ein Detektiv nach Ägypten reist und Nachschau hält, wo sich die Kinder aufhalten. Von den Behörden würde das nicht finanziert, man sei auf Spenden angewiesen. In zwei Fällen habe der Einsatz von Detektiven schon zum Erfolg geführt, so Pinterits: Zwei entführte Kinder wurden so, ebenfalls aus Ägypten, zurückgeholt.

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