AUA fliegt nicht mehr nach Dubai

Die Austrian Airlines (AUA) streicht nach fast 20 Jahren Dubai aus ihrem Streckennetz. Damit hat Emirates den Konkurrenzkampf auf der Strecke Wien - Dubai für sich entschieden. Am 13. und 14. September finden die letzten Flüge statt.

In den letzten Jahren aufgebaute Überkapazitäten hätten die Strecke Wien-Dubai leider unwirtschaftlich gemacht, teilte die AUA am Montag mit. In die angrenzende Region - etwa nach Abu Dhabi - fliegen zudem noch flyniki, Etihad Airways und SriLankan Airlines.

Der letzte Hinflug wird am 13. September erfolgen, der letzte Rückflug am 14. September. „Die frei werdenden Kapazitäten setzen wir ab Oktober für neue, attraktive Strecken wie Miami, Mauritius und Colombo in Sri Lanka ein“, wird AUA-Vertriebsvorstand Andreas Otto in der Aussendung zitiert.

AUA-Flugzeug

APA/Andreas Pessenlehner

Am 13. September fliegt die AUA zum letzten Mal nach Dubai

AUA sieht ungleiche Wettbewerbsbedingungen

„Viele Jahre“ habe die AUA bereits Verluste auf dieser Strecke gemacht, sagt Otto im Interview mit der Kleinen Zeitung (Montagausgabe). Er führt dies auf die ungleichen Wettbewerbsbedingungen mit den Golf-Airlines zurück. „Die bekommen so viel staatliche Unterstützung, dass es völlig sinnlos ist, dagegen anzufliegen“, so Otto. Asien gebe man damit nicht auf, „im Gegenteil, wir suchen weiterhin nach guten Möglichkeiten, dort unser Netz zu erweitern.“

AUA rechnet mit „Ergebnissprung“

Für die Zukunft der AUA zeigt sich Otto optimistisch, auch wenn diese im ersten Halbjahr einen Passagierrückgang von mehr als sieben Prozent hatte - mehr dazu in AUA büßte weiter Passagiere ein. „Wenn die Lage so bleibt, werden wir einen signifikanten Ergebnissprung machen“.

Auch der Iran könnte dazu beitragen. Die Krisengebiete - wie Russland, Ukraine oder der Nahe Osten - stünden zum Glück nicht für einen großen Teil der Ergebnisse. „Gut für uns ist der niedrige Ölpreis. Außerdem geben wir jetzt Dubai auf. Da wollen wir kein Geld mehr versenken“, so Otto.

Ziel: Mehr Langstreckendestinationen

Eine Wachstumsidee sei, eine ganze Reihe mehr Strecken im Europaverkehr zu übernehmen. Mit der neuen Lufthansa-Billig-Fluglinie Eurowings gebe es auch viel Wachstumsfantasie für touristische Destinationen. Die ersten zwei Maschinen - Airbusse 320 - kämen im November und Frühjahr. Parallel dazu werde die Eurowings in Österreich ein eigenes AOC (Luftverkehrsbetreiberzeugnis, Anm.) anmelden. Dann seien sechs oder acht Flieger im Gespräch. Die würde Eurowings in Europa nutzen, unabhängig von Österreich.

„Vor allem brauchen wir zusätzliche Flugzeuge, um wachsen zu können. Wir wollen eine Menge mehr Langstreckendestinationen ins Programm aufnehmen, bekommen dafür grundsätzlich auch die Unterstützung aus Frankfurt“, so Otto.

Extra Kontrollen nach Boeing-Problem

Berichte über ein Fahrwerksproblem bei Boeing-777-Flugzeugen haben auch die AUA auf den Plan gerufen. Am vergangenen Montag war ein 60 Kilogramm schweres Bauteil einer Boeing 777 der Fluggesellschaft Air France in Shanghai abgebrochen und auf einen Vorort der chinesischen Millionenstadt gefallen. Die AUA fliegt mit fünf Maschinen des Typs, eine davon verfüge über den entsprechenden Teil.

Die strukturelle Stabilität der Fahrwerke und die Sicherheit der Flugzeuge seien nicht beeinträchtigt, so ein Boeing-Sprecher, auch die Air-France-Maschine setzte problemlos ihren Flug nach Paris fort. Man kontrolliere den betroffenen Bauteil regelmäßig extra, erklärte ein Sprecher der AUA. Bisher habe es bei der Maschine aber keine Probleme gegeben. Hersteller-Empfehlungen würden selbstverständlich umgesetzt.

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