Blindenampeln zu leise eingestellt

In Wien gibt es für blinde Menschen noch immer zahlreiche Hürden, etwa zu leise Einstellungen von Blindenampeln an vielbefahrenen Straßen. Der Blindenverband kritisiert deshalb die Stadt, die zuständige MA 33 verweist auf die Anrainer.

Im Verkehrslärm gehen die akustischen Signale der Blindenampeln immer wieder unter. Ein besonderes Probleme sind viel befahrene Straßen wie etwa der Gürtel. Der Blindenverband für Wien, Niederösterreich und Burgenland hat sich deshalb schon oft an die MA33 gewandt. Doch passiert sei so gut wie nichts, so Kurt Prall vom Blindenverband gegenüber Radio Wien: „Wenn als Antwortschreiben kommt, von hundert sind nur zwei zu leise, dann fühlt man sich nicht richtig ernst genommen.“

Blinder vor Ampel

ORF

Im Verkehrslärm können akustische Signale oft nicht gehört werden

Maximale Lautstärke wegen Anrainern

Von der MA33 heißt es, dass jeder Beschwerde nachgegangen werde. Wegen der Anrainer gebe es aber eine maximale Lautstärke der Blindenampeln, die nicht überschritten werden darf. Allerdings soll es im Herbst einen Gesprächstermin mit allen Blindenverbänden dazu geben, kündigte eine Sprecherin an.

Neben den Blindenampeln gibt es noch andere Barrieren für blinde Menschen, etwa Radfahrer am Gehsteig. „Oft fahren mir ein bis drei Radler am Gehsteig über den Weg. Man hat recht wenig Handhabe. Man kann immer wieder die Stadt darauf hinweisen, dass die Polizei besser kontrollieren soll. Leider tut sie das meines Erachtens viel zu wenig“, wurde kritisiert.

Auch abgestellte Koffer und Fahrräder auf den Rillen des Blindenleitsystems stellen für blinde Menschen oft Probleme dar. „Wenn der Gehsteig durch eine Linie getrennt ist, und auf einer Seite die Fußgänger und auf der anderen die Radfahrer sind, dann weiß ich als Blinder nicht, auf welche Seite ich gehöre. Und am Ring ist es so, dass durch die Öffi-Haltestellen oft gewechselt wird“, heißt es vom Blindenverband.

Links: