Hitze: Mehr Einsätze für Rettung

Mit 37,7 Grad in der Innenstadt hat Wien auch am Mittwoch einen Spitzenplatz im österreichischen Hitze-Ranking erzielt. Die Zahl der Rettungseinsätze ist gestiegen. Auf vielen Baustellen wurde den Arbeitern hitzefrei gegeben.

Die Wiener Berufsrettung verzeichnete am Mittwoch um ein Fünftel mehr Einsätze. Vor allem ältere Menschen haben bei den hohen Temperaturen mit Kreislaufproblemen zu kämpfen. Die Rettung rät dazu, genug zu trinken, direkte Sonneneinstrahlung zu meiden und Kopfbedeckung zu tragen.

Bauarbeiter bei Hitze auf Baustelle

ORF

Arbeiten auf Baustellen bedeuten derzeit eine besonders hohe Belastung

17.000 Bauarbeiter von Hitze-Regelung betroffen

Seit 2012 gibt es eine österreichweit gültige sozialpartnerschaftliche Vereinbarung, dass die Bauarbeiter ab 35 Grad im Schatten hitzefrei bekommen. Bezahlt werden dann 60 Prozent des normalen Stundenlohns, übernommen werden die Kosten von der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse, die auch sonst die „Schlechtwetterstunden“ übernimmt.

Asphaltierarbeiten auf der Tangente in absoluter Schattenfreiheit oder Spenglerarbeiten auf dem sonnenüberfluteten Dach eines Hauses stellen eine große Belastung für die Arbeiter. „Es ist ja nicht nur der Aufenthalt im Freien, sondern es geht um Schwerarbeit, die zu großen körperlichen Problemen führt, mit Kreislauf- und Herzbeschwerden“, erklärte Josef Muchitsch, Vorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz.

Schweißarbeit trotz Hitzefrei

„Wien heute“ hat mit Bauarbeitern gesprochen.

Allerdings werden Schaufel oder Kelle bei 35 Grad nicht einfach gleich weggelegt, so Muchitsch. Natürlich würden Arbeiten fertiggemacht, wenn sonst ein Schaden entstehen würde. „Aber bitte mit Getränkepausen im Schatten - und wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, dann macht bitte arbeitsfrei“, appellierte Muchitsch an seine Baukollegen. In Wien sind rund 17.000 Arbeiter von der Regelung betroffen.

Zettel mit Informationen über hitzefrei für Bauarbeiter

ORF

Die Hitze-Regelung gilt aber 35 Grad

Brandgefahr: Stadt verhängt Grillverbot

Aufgrund der möglichen Waldbrandgefahr gilt seit Mittwoch ein Grillverbot für alle öffentlichen Grillplätze in Wien. Konkret ist „das Rauchen, das Hantieren mit offenem Feuer und Licht sowie jegliches Feuerentzünden im Wald und dessen Gefährdungsbereich im Gebiet der Stadt Wien“ verboten. Das Grillen in privaten Gärten außerhalb des Gefährdungsbereiches des Waldes ist gestattet. Die Stadt Wien mahnt aber angesichts der Hitze und der Trockenheit bei Grillen im Freien zu besonderer Vorsicht.

Kugelgrill mit vier Koteletts

APA/Hans Mayr

Wer verbotenerweise grillt, muss mit einer Geld- oder Haftstrafe rechnen

Bis zu 7.000 Euro Geldstrafe oder vier Wochen Haftstrafe sind möglich, hieß es vom Forstdirektor gegenüber Radio Wien. Das Verbot wird erst aufgehoben, wenn es länger und nachhaltig regnet, heißt es vom Forstamt - mehr dazu in Brandgefahr: Stadt verhängt Grillverbot.

BOKU informiert über Brandgefahr

Zuletzt wurde wegen der Hitze und der Trockenheit vor zwei Jahren ein Grillverbot verhängt. Auch damals wurde streng kontrolliert - mehr dazu in Grillverbot wird streng kontrolliert. Das Europäische Waldbrandinformationssystem hat Alarm geschlagen und die höchste Gefahrenstufe für das Gebiet vom Waldviertel bis ins Wiener Becken ausgerufen. Über aktuelle Gefahren informiert eine Onlineplattform der BOKU - mehr dazu in Hohe Brandgefahr für Wälder.

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