Song Contest: ORF zieht positive Ökobilanz

Knapp zwei Monate ist der Eurovision Song Contest her, nun zieht der ORF eine positive Ökobilanz: Etwa wurden 96 Tonnen Wertstoffe recycelt. Auch berichtet wurde viel: Die Stadt Wien zählte international 35.822 Online-Artikel.

Es sei selbstverständlich gewesen, den Song Contest „erstmals in seiner 60-jährigen Geschichte als Green Event auszutragen“, so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Für die Ökobilanz von besonderer Bedeutung sei der Austragungsort selbst und dessen gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln gewesen, heißt es in dem nun veröffentlichten 54-seitigen Nachhaltigkeitsbericht: 85 Prozent der Gäste hätten dementsprechend diese zur Anreise genutzt.

Song Contest-Bühe in der Stadthalle

ORF/Roman Zach-Kiesling

Auch die Bühne wurde recycelt - das Metall wurde eingeschmolzen

Mit dem Mehrwegbechersystem der Stadt Wien seien darüber hinaus 500.000 Einwegbecher eingespart worden. In Summe wurden für den Song Contest in der Wiener Stadthalle 862 Megawattstunden an elektrischer Energie verbraucht - laut Bericht „deutlich weniger, als für einen Event dieser Größenordnung zu erwarten war“.

96 Tonnen Wertstoffe extra gesammelt

Obwohl 3.500 Tonnen an Materialien in die Stadthalle geliefert wurden, landeten nur 26 Tonnen im Restmüll, rund 96 Tonnen an Wertstoffen wurden getrennt gesammelt und recycelt. So wurde etwa die Bühne eingeschmolzen - mehr dazu in Song-Contest-Bühne wird eingeschmolzen, aus den Plakat-Planen werden Taschen genäht - mehr dazu in Song-Contest-Planen jetzt als Taschen. Die übrigen 3.378 Tonnen wurden wiederverwendet - zum Beispiel die Scheinwerfer und das Kugelballett über der Bühne.

Insgesamt betrug der Restmüll damit nur 74 Gramm pro Besucher - zum Vergleich: Bei der Ski-WM in Schladmin waren es 420 Gramm pro Besucher. „Aufgrund der getrennten Sammlung und Verwertung von Altstoffen und Abfällen wurden 203 Tonnen CO2-Äquivalente an Emissionen eingespart“, hielt Werner Knausz, Vorstand der Altstoff Recycling Austria AG (ARA), fest.

Frau mit Song-Contest-Taschen in der Hand

ORF

Aus Song-Contest-Planen werden Taschen

Der Nachhaltigkeitsbericht ist online abrufbar und beinhaltet neben der Dokumentation der gesetzten Maßnahmen auch Empfehlungen für zukünftige Events. Wesentliche Punkte rund um den Song Contest seien Themen wie Klimaschutz und Ressourcenschonung, regionale und nachhaltige Produkte, Barrierefreiheit und Inklusion gewesen.

Werbewert laut Stadt mehrere hundert Millionen

Dass die Ausrichtung als Green Event auch beim Publikum Anklang fand, bestätigt eine vom ORF beim Marktforschungsinstitut Integral beauftragte Studie. Von 1.000 Befragten bewerteten 83 Prozent diese Umsetzung als gut bis sehr gut, beim Thema Barrierefreiheit lag der Wert bei 94 Prozent.

Auch die Stadt Wien betonte am Mittwoch neuerlich den großen Erfolg der Veranstaltung. Herangezogen wurde dafür die ausländische Online-Berichterstattung: Im Zeitraum von 1. Mai bis 14. Juni seien demnach in 116 Ländern 35.822 Online-Artikel erschienen. In der Studie wird von einem Werbewert von mehreren hundert Millionen Euro gesprochen.

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