Eislaufverein: UNESCO fürchtet um Weltkulturerbe

Das geplante Hochhaus beim Wiener Eislaufverein sorgt weiter für Bedenken bei der UNESCO. Die Organisation fürchtet um den Weltkulturerbestatus der Wiener Innenstadt, geht aus einem aktuellen Sitzungsprotokoll hervor.

Die Österreichische Gesellschaft für Denkmal- und Ortsbildpflege sowie die Initiative Denkmalschutz und die Initiative Stadtbildschutz wiesen am Mittwoch in einer Aussendung auf das Sitzungsprotokoll der UNESCO hin. Beklagt wurde laut dem Protokoll unter anderem, dass die zur Beurteilung des Projektes übermittelten Unterlagen nicht ausreichend gewesen seien.

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Die Befürchtungen, die eine Mission des Denkmalpflege-Beirats ICOMOS zuletzt geäußert hätten, seien jedenfalls weiterhin berechtigt, hieß es. Gewarnt wird davor, dass das geplante Hochhaus nicht mit dem Welterbeprädikat für das historische Zentrum Wiens kompatibel sei.

Kritik an Hochhauskonzept

Der Turm ist am neu gestalteten Areal zwischen Hotel Intercont und Konzerthaus projektiert. Er soll 73 Meter hoch werden - mehr dazu in Eislaufverein: Hochhaus geplant. Architekt Isay Weinfeld lehnt eine Reduzierung der Höhe ab.

Endgültig beschlossen ist noch nichts. Derzeit läuft eine Machbarkeitsprüfung der MA21, ein Flächenwidmunsgverfahren gibt es nicht, hieß es am Mittwoch aus dem zuständigen Büro von Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) gegenüber „Radio Wien“.

Eislaufverein und Bezirk für Hochhaus-Projekt

Der Eislaufverein hat im Mai für das umstrittene Hochhaus-Projekt am Heumarkt gestimmt, soweit es den Verein betrifft. Die Zustimmung dürfte dabei nicht schwer gefallen sein, der Eislaufverein profitiert von dem Projekt und bekommt eine neue Anlage mit Garderoben und einer 1.800 Quadratmeter großen Eishockeyhalle unter der Erde - mehr dazu in Eislaufverein für Hochhaus-Projekt.

Dem Bezirk gefallen vor allem die geplanten Wege durch das Areal. "Ein langer Wunsch war, dass wir zwischen dem WEV und dem Konzerthaus hinüber in das Reisnerviertel durchgehen können. Das ist damit gewährleistet und auch von allen akzeptiert und geplant, sagt Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ). Geplanter Baubeginn ist 2018, eröffnen will man 2020, so der Investor.

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