Waschbär aus Fenster gestürzt

Einen nicht alltäglichen Fund haben Mitarbeiter der MA 48 in Wien-Landstraße gemacht. Sie fanden auf der Straße vor einem Wohnhaus einen verletzten Waschbären. Er dürfte aus einer Wohnung gestürzt sein.

Der Waschbär trug ein Brustgeschirr. Er dürfte aus einem Fenster oder von einem Balkon eines Hauses unmittelbar neben der Fundstelle gefallen sein. Das Männchen erlitt dabei eine Platzwunde am Kinn. Die Tierrettung brachte den Waschbären ins Tierschutzhaus nach Vösendorf, wo die Wunde genäht wurde. Zur weiteren Behandlung erhält das Tier Infusionen, Schmerzmittel und Antibiotika. Der Waschbär wird für einige Tage unter Beobachtung gestellt, da man nicht weiß, aus welcher Höhe er abgestürzt ist.

Haltung unter Auflagen erlaubt

Das relativ junge Männchen ist gut genährt und dürfte wohl privat gehalten worden sein. In Wien ist die private Haltung von Waschbären unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und Meldung bei der zuständigen Behörde (MA 60) erlaubt, so der Wiener Tierschutzverein (WTV).

Die österreichische Tierhalteverordnung schreibt für Waschbären jedoch beispielsweise eine Mindestgröße für das Gehege von 40 Quadratmetern und drei Metern Höhe vor. Zudem ist eine paarweise Haltung vorgeschrieben und Einzelhaltung streng verboten, da Waschbären unbedingt Sozialkontakt mit Artgenossen benötigen.

Keine Hinweise auf Besitzer

„Waschbären sind keine Kuscheltiere und eignen sich, wie im Übrigen alle anderen Wildtiere auch, absolut nicht für die Wohnungshaltung“, sagte WTV-Tierheimleiterin Marion Wenny. „Ein gesichertes Gehege kann nicht vorhanden gewesen sein, sonst wäre das Tier keinesfalls aus dem Fenster gestürzt“, fügte WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic hinzu. Für sie grenze die Haltung von Wildtieren als Haustiere an Tierquälerei.

Hinweise auf die Besitzerin oder den Besitzer gibt es bis jetzt nicht. Das Tier ist nicht gechippt, auch am Fundort ließen sich keine Hinweise auf Halterin oder Halter finden.

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