Polizei: Längere Wartezeiten durch Schließungen

Die Reform der Polizei-Dienststellen in Wien laufe schleppend, kritisiert die rote Polizeigewerkschaft (FSG). Auch in den bereits zusammengelegten Inspektionen gebe es Probleme und längere Wartezeiten für Bürger.

Schon vor über einem Jahr hätte bei der Wiener Polizei die Schließung und Zusammenlegung von Inspektionen abgeschlossen sein sollen. Doch nur elf statt wie geplant 16 Inspektionen wurden in Wien laut Polizei inzwischen aufgelassen - am Freitagabend folgt die nächste: Die Inspektion in der Rainergasse in Wien-Wieden wird geschlossen, die meisten Beamten, nämlich 26, werden in die Taubstummengasse übersiedeln.

Dort ist man auf die neuen Kollegen allerdings nicht ausreichend vorbereitet, kritisierte Harald Segall von der Polizeigewerkschaft (FSG), denn die Umbaumaßnahmen seien noch nicht fertiggestellt: „Die Raumressourcen sind noch nicht zur Verfügung und auch die Arbeitsplätze sind noch nicht zur Verfügung“, so Segall im Ö1-Morgenjournal - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Gewerkschaft: Längere Wartezeiten für Bürger

Probleme gibt es laut Segall auch in den anderen, bereits erweiterten Dienststellen - und zwar auch für die Bürger. Wenn man zu einer Einvernahme komme oder eine Anzeige erstatte, finde das in „etwas desolateren Zuständen“ statt, und: „Es dauert länger und es gibt längere Wartezeiten“, so Segall.

In der Landespolizeidirektion Wien verteidigte man die Zusammenlegungen: Die Richtung stimme und es gebe auch positive Rückmeldungen, so Pressesprecher Johann Golob. Auch in der Taubstummengasse sei alles bestmöglich vorbereitet.

Laut Innenministerium bringt die Reform mehr Sicherheit durch größere Teams an weniger Dienststellen. „Die Bedürfnisse der Bevölkerung haben sich geändert“, so Golob. Gewünscht sei rasche Hilfe durch die Polizei und andererseits weniger Verwaltungstätigkeit. Früher sei etwa das gesamte Meldewesen bei der Polizei gewesen, heute wickle das die Gemeinde ab.

Vier weitere Schließungen

In Wien müssen bald noch vier weitere Inspektionen geschlossen werden. Hier fehlt es unter anderem noch an den notwendigen Vereinbarungen mit den Vermietern. Mit der Wien-Wahl hätten die Verzögerungen nichts zu tun, heißt es im Büro von SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl. Die Politik wolle die umstrittenen Schließungen nicht bis nach dem 11. Oktober hinauszögern, so ein Sprecher des Bürgermeisters gegenüber Ö1.