Problemloser Start für Gratiszahnspange in Wien

Seit 1. Juli gibt es die Gratiszahnspange. In Wien hatte es zunächst Probleme gegeben, genug Vertragsärzte zu finden - es wurden lange Wartezeiten befürchtet. Der Start sei aber problemlos verlaufen, so die Gebietskrankenkasse.

Konkrete Zahlen, wieviele Kinder sich in Wien gemeldet haben und Anspruch auf die Gratiszahnspange haben, gibt es laut Sozialversicherungsanstalt noch nicht - erst bei der Abrechnung am Jahresende werde man das genau wissen. 30.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr sollen die neue Leistung österreichweit bekommen, schätzte das Gesundheitsministerium.

Zahnspange

APA/Neubauer

Noch hält sich der Andrang auf die Gratis-Zahnspange in Wien in Grenzen

„Es ist nicht so, dass die Bude gestürmt wird. Das hat sicher auch damit zu tun, dass Ferienzeit ist. Ich rechne damit, dass es im Herbst so richtig losgehen wird“, sagte Zahnarzt Michael Ernst Meissl aus dem dritten Bezirk im Ö1-Mittagsjournal. Generell gäbe es derzeit schon ein vermehrtes Aufkommen, sagt er - doch der Andrang sei zu bewältigen. Ähnliches höre man auch von anderen Wiener Ärzten und Kieferorthopäden.

Unschärfen bei Beurteilungen

Anhand der Zahnfotos beurteilt der Zahnarzt, ob es einen Anspruch auf die Gratiszahnspange gibt. „Die festsitzende Zahnspange wird bei den Zwölf- bis 18-Jährigen bezahlt, wenn schwerwiegende Fehlstellungen vom sogenannten IOTN-Grad 4 und 5 vorliegen“, sagte die Wiener Kieferorthopädin Eva-Maria Höller. Die internationale Skala teilt Zahnfehlstellungen in fünf Stufen ein.

Bezahlt werden auch die Diagnose beim Zahnarzt bzw. Kieferchirurgen, ebenso zunächst einmal zwei Reparaturen bei der Gratiszahnspange. Das System sei neu und noch unerprobt, sagte Meissl. „Gerade bei Entscheidungen, in welche Klasse das Kind fällt und ob es einen Anspruch hat, wird es Unschärfen geben.“

Drei Stellen werden neu ausgeschrieben

Insgesamt 32 Vertragskieferorthopäden sieht das Konzept von Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) und Zahnärztekammer vor, um eine flächendeckende Versorgung in Wien zu garantieren. Dazu wurden mehrere Bezirke zu Regionen zusammengefasst.

Allerdings konnten laut WGKK noch nicht alle Stellen besetzt werden. „Drei Stellen müssen deshalb neu ausgeschrieben werden, für die sich bislang keine Bewerber gemeldet haben“, heißt es von einer Sprecherin. Diese Planstellen sollen im September neuerlich ausgeschrieben werden.

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