U-Bahn vollständig beschmiert

Die Wiener Linien müssen einen Zug, der am Freitag großflächig mit Graffiti beschmiert worden ist, nun händisch reinigen. In der Nacht auf Montag war unabhängig davon ein weiterer Sprayer in Heiligenstatt festgenommen worden.

Rund 400 Mal ist im Vorjahr ein Zug der Wiener Linien mit Graffiti beschmiert worden. Der Schaden beträgt rund drei Millionen Euro, sagte Thomas Kritzer, Sicherheitschef bei den Wiener Linien gegenüber „Wien heute": „Es sind auch die Scheiben besprüht und die Beklebungen. Und das ist für die Fahrgäste nicht angenehm, wenn wir mit so etwas fahren“.

Waschstraße nicht geeignet

Die Fahrgäste würden die beschmierten Züge aber meist gar nicht zu sehen bekommen. Sie würden eingezogen und müssten dann von Hand - nur mit Besen und einer Anti-Graffiti-Lösung - gereinigt werden. Für die Entfernung von Graffiti sei die Waschstraße nicht geeignet. Die Reinigung dauert deshalb mehrere Stunden, sagte Kritzer.

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„Wien heute“-Video

Die U-Bahn-Züge müssen händisch und nur mit einem Besen von den Graffiti befreit werden.

Wiener Linien kooperieren mit Polizei

Bei der Reinigung der Züge würden auch Hinweise auf etwaige Täter dokumentiert. „Erstens kennt man die Art und Weise, wie ein Graffiti gestaltet wird und es ist auch meistens so, dass die Täter oder die Täterinnen eine Signatur hinterlassen. Das ist quasi ihre Unterschrift. Und wenn jetzt so etwas ein zweites Mal auftritt, dann kann man das normalerweise diesen Tätern wieder zuordnen", sagte Kritzer.

Um die Vorfälle einzudämmen würden die Wiener Linien neben Videoüberwachung und Security-Mitarbeitern auch auf die Zusammenarbeit mit der Polizei setzen. Alle Fälle würden angezeigt und das Videomaterial den Beamten als Beweismittel zur Verfügung gestellt und bei Gerichtsverfahren verwendet.

Graffiti auf U-Bahn

Polizei Wien

Graffitisprayer festgenommen

Erst in der Nacht von Sonntag auf Montag hatte die Wiener Polizei einen 26-jährigen Graffitisprayer festgenommen, der am Bahnhofsgelände in der Gunoldstraße in Döbling gerade dabei war, eine U-Bahn-Garnitur zu besprühen. Der Mann flüchtete, wurde allerdings wenig später angehalten. Eine Verbindung zu den besprühten Zügen, die derzeit von den Wiener Linien gereinigt werden, besteht aber nicht.

Der Festgenommene schwieg bei seiner Einvernahme zu allen Vorwürfen. „Ich kenne das Spiel, ich sage nichts“, war das Einzige, was der junge Mann laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger zu Protokoll gab. Die Ermittler suchten auf der Fotokamera des Sprayers nach Hinweisen auf mögliche weitere Taten. Auch Sprühdosen und Handschuhe wurden bei dem Beschuldigten sichergestellt.

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