Popfest lockte 60.000 Besucher an

Die sechste Auflage des Popfests hat erneut rund 60.000 Besucher auf den Karlsplatz gelockt. Die Zukunft des Gratisfestivals sieht Popfestleiter Christoph Möderndorfer auch nach der Wien-Wahl nicht in Gefahr.

Für das Popfest gebe es eine Regelfinanzierung der Stadt von 180.000 Euro jährlich. „Sollte es nicht eine sozusagen höhere Macht geben - also Kürzungen grundsätzlicher Natur im Landesbudget -, sehe ich das sehr entspannt“, so Möderndorfer. Denn das Festival habe sich - und das sei durchaus parteiübergreifender Konsens - seit der Premiere 2010 als fixe Größe etablieren können. Nachsatz: Im Falle einer FPÖ-dominierten Stadtregierung wisse man nie - „aber das halte ich für völlig ausgeschlossen“.

Es sei gleichsam Ziel des Popfests gewesen, einerseits heimischem Musikschaffen eine interessante Plattform zu bieten, und andererseits den - vormals eher als nicht gerade beliebte Verweiloase bekannten - Karlsplatz als Ort zu beleben, von dem eine gewisse Aufbruchsstimmung ausgehen soll. Beides ist aus Sicht Möderndorfers gut gelungen.

The Vegetable Orchestra, am Donnerstag, 23. Juli 2015, während eines Konzertes auf der Seebühne am Karlsplatz im Rahmen des 6. Wiener Popfests

APA/Herbert Pfarrhofer

60.000 Besucher bei sechster Auflage am Karlsplatz dabei

57 Acts an vier Tagen

Die Befürchtung, dass ob des Gratis-Charakters für viele Besucher die Musik eher im Hintergrund steht, hat der Festivalchef nicht: „Es gibt immer Leute, die’s nicht interessiert und die sich dort zum Biertrinken, Essen und Quatschen treffen. Das ist auch in Ordnung, aber es ist sicher nicht die Mehrheit.“

Das Publikum sei - wahrscheinlich noch mehr als bei anderen großen Musikfestivals - „grundneugierig“. „Dort gehen die Leute halt zum Zelt, auf den Parkplatz oder auf die Wiese“, meinte der Leiter. Am Karlsplatz befinde sich dieser „Entspannungsort“ eben am Gelände selbst - sprich: hinter der Bühne am Platz vor der Karlskirche. Generell ist Möderndorfer überzeugt, dass es dem Popfest gelungen sei, den durchaus vorwurfsbeladenen Nimbus des Gratis-Festivals zu entkräften.

Insgesamt standen heuer an vier Tagen 57 Acts auf den Stages der diversen Popfest-Locations. Neben der zentralen Open-Air-Seebühne dienten u.a. das Wien Museum, die TU, das brut oder die Karlskirche als Austragungsorte. Der Bandreigen reichte von Attwenger und 5/8erl in Ehr’n über Fijuka und Clara Luzia bis hin zu Chuzpe und Dorian Concept - mehr dazu in Gemüseorchester eröffnete Popfest.

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