Auslieferungsverfahren: Anwalt Mandat entzogen

Am Straflandesgericht sollte über die Auslieferung eines angeblichen russischen Sechsfachmörders entschieden werden. Die Verhandlung wurde vertagt, weil der Mann seinem Anwalt das Mandat entzogen hat.

Die neuerliche Verhandlung am Donnerstag musste auf 19. August vertagt werden, da der Mann seinem Anwalt, Nikolaus Rast, das Mandat entzog. Er argumentierte, dass Rast nach seinem Urlaub nur zwei Tage Zeit gehabt hätte, sich mit ihm auf die Verhandlung vorzubereiten.

Aslan G.

APA/Herbert Neubauer

Sechsfachmord mit Kalaschnikow

Der Verteidiger schloss aber gegenüber der APA nicht aus, dass er bei dem nächsten Termin wieder die Rechtsvertretung seines derzeitigen Ex-Mandanten innehaben könnte. Die Causa wurde im Juni vom Wiener Oberlandesgericht (OLG) zur neuerlichen Verhandlung an das Erstgericht zurückverwiesen.

Der Russe war Anfang des Jahres im Zuge einer Zielfahndung am Hauptbahnhof festgenommen worden. Die russischen Behörden wollen ihm den Prozess machen, weil er ihrer Darstellung zufolge als Chef einer kriminellen Vereinigung zwischen November 2012 und Oktober 2013 sechs Menschen von Mitgliedern seiner Bande mit Kalaschnikow-Sturmgewehren bzw. Maschinenpistolen beseitigen ließ.

Der Mann bestreitet die Vorwürfe, er sei Opfer einer zufälligen Namensgleichheit, die Anschuldigungen gegen ihn politisch motiviert und von Moskau gesteuert.

Auslieferung bestätigt

Erst kürzlich hat das OLG entschieden, dass die Auslieferung eines anderen mutmaßlichen russischen Auftragsmörders zulässig ist. Der Anwalt des Verteidigers nannte die Entscheidung „absurd“. Die Sicherheit des angeblichen Mörders sei gefährdet - mehr dazu in Angeblicher Killer darf ausgeliefert werden.