Tiergarten züchtet bedrohten Molch

Im Tiergarten Schönbrunn ist es gelungen, eine bedrohte Molchart zu züchten. Querzahnmolche sehen aus wie lächelnde Wassermonster mit violetten Haaren, weshalb sie oft in die Hitlisten der skurrilsten Tiere gewählt würden.

Die Geschichte dahinter klingt fast unglaublich: „Der Patzcuaro-Querzahnmolch ist in seiner Heimat, dem Patzcuarosee in Mexiko, mit höchster Wahrscheinlichkeit ausgestorben. Es gibt nur noch einige wenige Tiere dieser Art, fernab von Mexiko - in Graz und im Tiergarten Schönbrunn“, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Der Grazer Forscher Peter Praschag habe es geschafft, die Tiere zu züchten. Einen Teil der Jungtiere, über 20 Larven, habe er dem Tiergarten übergeben, und nun sei auch hier die Nachzucht gelungen.

Querzahnmolche

Daniel Zupanc

Molch verlässt niemals das Wasser

Das Besondere an dieser bis über 30 Zentimeter langen Salamanderart ist, dass sie das Wasser nie verlässt. Deshalb haben auch die erwachsenen Tiere die auffallend violetten Kiemenbüschel, die der Atmung im Wasser dienen. In ihrer Heimat sind die Patzcuaro-Querzahnmolche ausgestorben, weil Fische, die in den See eingesetzt wurden, ihre Eier und Larven fraßen.

Querzahnmolche

Daniel Zupanc

Außerdem sei Abwasser eingeleitet worden, sagte Schratter. Nonnen in einem nahe gelegenen Kloster hätten ebenfalls Tiere gesammelt, um aus ihnen Hustensaft zu gewinnen. Sie hätten sie bis vor Kurzem allerdings auch gezüchtet, und so habe die Art überlebt. Um diese Tierart zu retten, seien nun Zoos und private Experten gefragt. Schratter: „Unsere Larven gehen an andere Zoos, damit wir an verschiedenen Standorten Back-up-Populationen haben.“

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