Illegale Glücksspielautomaten einbetoniert

Ein Lokalbetreiber in Favoriten hat vier illegal aufgestellte Glücksspielautomaten am Boden einbetoniert, damit die Finanzpolizei sie nicht beschlagnahmen kann. Für die Beamten war das weder ein Hindernis, noch ein Einzelfall.

Die einbetonierten „Einarmigen Banditen“ wurden am Donnerstag bei der Kontrolle eines Lokals in der Favoritenstraße von der Wiener Finanzpolizei entdeckt, wie auch „Heute“ berichtet. „Die Aufsteller sind offensichtlich kreativ, um ihre Gerätschaften zu verankern“, so Wilfried Lehner, Chef der Finanzpolizei, gegenüber wien.ORF.at.

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Die Sockel der Automaten waren nicht nur einbetoniert, sondern zusätzlich mit drei Zentimeter starken Gewindestangen im Boden verschraubt, verschweißt und mit Industriekleber verklebt. „Damit wir beim Entfernen mit dem Winkelschleifer mehrere Scheiben brauchen“, so Lehner. Die Finanzpolizei rief einen Schlosser, der die Verankerung schließlich nach mehreren Stunden Arbeit lösen konnte. „Da die Amtshandlung ohnehin eine Weile dauert, hindert uns das nicht wirklich an unserer Arbeit“, so Lehner. Der Lokalbesitzer wurde angezeigt.

Einbetonierte Glücksspielautomaten

Finanzpolizei Wien

Die Sockel der Automaten wurden mit Beton befüllt

Tricks und Verschraubungen

Laut Lehner handelt es sich bei dem Vorfall mit den einbetonierten Automaten um keinen Einzelfall. „Wir haben derzeit mit einem Aufsteller Probleme, der an zwanzig verschiedenen Lokalen in Wien aufstellt“, so Lehner. „Da sich aber nicht alle Lokalbetreiber vor Ort ein Gerät an einer Stelle festbetonieren lassen möchten, kommen auch Verschraubungen oft vor.“

Nicht immer beschlagnahmt die Finanzpolizei die illegalen Automaten. Manchmal werden sie auch nur versiegelt. Lehner: „Doch es gibt Betreiber, die das amtliche Siegel herunterreißen und auf der Rückseite des Automaten eine neue Seriennummer aufkleben, damit man glaubt, es wäre ein anderes Gerät. Das ist natürlich ein strafrechtlicher Tatbestand.“

In solchen Fällen veranlasst die Finanzpolizei die Betriebsschließung, genauso wie „in jedem Fall, in dem wiederholt illegal Geräte aufgestellt werden“. Wer sich auch durch Beschlagnahmungen nicht vom Aufstellen der illegalen Geräte abhalten lässt, muss laut Lehner damit rechnen, dass das Lokal bis zu einem Jahr behördlich geschlossen wird.

Einbetonierte Glücksspielautomaten

Finanzpolizei Wien

Ein Schlosser arbeitete mehrere Stunden an der Entfernung der Geräte

Grüne fürchten Rückkehr des kleinen Glückspiels

Das kleine Glücksspiel ist in Wien seit Anfang 2015 illegal. Der grüne Klubobmann David Ellensohn befürchtet, dass es durch den Einstieg von Novomatic bei den Casinos Austria durch die Hintertür zurückkehren könnte - mehr dazu in Grüne fürchten Rückkehr des kleinen Glückspiels (wien.ORF.at; 30.7.2015).

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