Zahl der Fahrradtaxis steigt

Die Zahl der Fahrradtaxis in Wien steigt - im Vergleich zum Vorjahr gibt es ein Plus von 29 Prozent. Mehr als 60 Fahrradtaxis sind in Wien im Einsatz. Dabei ist oft unklar, wo die Fahrer genau unterwegs sein dürfen.

Sowohl für das Fahren auf den Radwegen als auch auf den Fahrbahnen neben den Autos habe man schon Abmahnungen der Polizei erhalten, so Marc Redlinger vom größten Anbieter Velocityline gegenüber Radio Wien. Für das Fahren auf Radwegen gab es auch Strafen: „Das sorgt bei den Fahrern natürlich für Verwirrung, weil sie einfach nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen.“

Den Fahrradweg auf der Ringstraße sieht Redlinger als Beispiel für einen „idealen Weg für eine Rikscha“. Er wünscht sich eine gemeinsame Lösung. Laut Polizei dürfen die Rikschas auf Radwegen nicht fahren, weil sie zu breit sind. Abmahnungen auf den Fahrbahnen dürfe es allerdings nicht geben.

fahrradtaxis auf dem Stephansplatz

ORF

In der Fußgängerzone ist das Halten und Parken für die Fahrradtaxis verboten

Kein Halten in Fußgängerzonen

Ein schwieriges Pflaster ist für die Radtaxis auch der Stephansplatz: Wenn sie dort auf Kunden warten, müssen sie nämlich dauerschieben. Halten und Parken ist in der Fußgängerzone auch für Räder verboten. „Für uns wäre es natürlich schon angenehmer, auch stehen zu dürfen und nicht dauernd im Kreis herumlaufen zu müssen“, so Rikschafahrer Rene gegenüber Radio Wien - mehr dazu in Fahrradtaxler in Parkplatznot (wien.ORF.at; 30.7.2014).

„Es geht ja darum, dass die Passanten nicht behindert werden - und das ständige Im-Kreis-Gehen ist da kontraproduktiv“, meinte Marc Redlinger. Man habe sich mit der Situation jedoch arrangiert, denn fixe Stellplätze etwa in einer Seitengasse seien keine Alternative: „Ich wüsste nicht, wo Stellplätze am Stephansplatz sein könnten.“

Über 60 Fahrradtaxis in Wien

Über 60 Rikschas gibt es in Wien inzwischen. Der größte Anbieter Velocityline hat 28 Fahrzeuge und damit acht mehr als im Vorjahr. Beim Fahrradtaxi Faxi sind mit 15 Fahrzeugen gleich viele wie im Vorjahr unterwegs. Bei Three Wheely Rikscha gibt es heute fünf zusätzliche Fahrradtaxis, insgesamt sind es nun 15. Zusätzlich gibt es noch eine Handvoll „Einzelkämpfer“, laut Velocityline derzeit vielleicht fünf, die ebenfalls Rikscha-Service anbieten, allerdings nicht regelmäßig.

Bei Velocityline wird schon an eine Expansion gedacht. „Wir wollen auf jeden Fall unsere Flotte erweitern, ich denke an fünf bis zehn Fahrzeuge für das nächste Jahr“, kündigte Marc Redlinger an. Im Vergleich zu anderen Städten liegt Wien noch zurück: „Wenn ich andere Städte hernehme wie München, sind wir eher noch weit von den Möglichkeiten entfernt, die in Wien denkbar sind.“ In München gebe es bereits über hundert Fahrradtaxis.

Beliebtes Transportmittel für Touristen

Am beliebtesten sind die Fahrradtaxis in Wien bei den arabischen Touristen. „Die kommen oft auch mit der Großfamilie. Dann machen wir eine Stadtrundfahrt mit drei bis fünf Rikschas oder eine Einkaufstour, bei der wir alle wieder ins Hotel zurückbringen“, berichtete Fahrer Rene.

Auch die Wiener würden immer öfter mitfahren, zum Beispiel beim Fortgehen, und manchmal steigen auch Gäste ein, die eigentlich mit dem Auto unterwegs sein wollten: „Sie kommen oft von auswärts, besuchen eine Veranstaltung und wissen oft nicht, wo sie ihr Auto abgestellt haben. Dann wird erklärt, dass wir jetzt links oder rechts fahren müssen, das sind oft Umwege, aber wir haben noch jedes Auto gefunden.“

Die Beziehung zu den Autofahrern wird als „relativ konfliktfrei“ beschrieben: „Es ist grundsätzlich so, dass man im ersten Bezirk damit rechnen muss, verzögert zu werden, es gibt ja auch die Fiaker und Fußgänger. Die meisten Autofahrer nehmen das so wie es ist.“ Man werde mehr respektiert als „normale“ Radfahrer, auch weil man kaum zu übersehen sei.

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