Deutschkurse für junge Flüchtlinge

Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) fordert erneut Deutschklassen für Kinder von Asylwerbern und Flüchtlingen. Das Innenministerium gibt sich zurückhaltend. In Wien gibt es unter dem Titel „Neu in Wien“ Deutschkurse für junge Flüchtlinge.

Die Diskussion über die Einrichtung von eigenen Klassen für Kinder, die kaum Deutsch sprechen, zieht sich schon über Jahre. In Wien wurde eine Art Zwischenmodell etabliert. Mit den „Neu in Wien“-Kursen, in die nun viele Flüchtlings- und Asylwerberkinder aufgenommen werden, kann man eigene Klassen erkennen oder auch nicht.

Ursprünglich waren die „Neu in Wien“-Kurse für „Quereinsteiger“ gedacht, die ohne Sprachkenntnisse und oft auch mitten im Schuljahr nach Österreich kamen. In dieser Zeit besuchten die als außerordentliche Schüler geführten Kinder nicht oder zumindest einen großen Teil der Zeit nicht den regulären Unterricht. Dieses Modell soll nun auf Flüchtlinge bzw- Asylwerber umgelegt werden, zum Beispiel auch auf jene minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlinge, die nun Quartier in Wien gefunden haben - mehr dazu in Quartier für 45 Minderjährige bezogen.

Schulübergreifende Gruppenkurse

Die Kinder bleiben zwar organisatorisch ihren Stammklassen bzw. -schulen zugeordnet, werden aber schulübergreifend für die Kurse in Gruppen zusammengefasst. Dort erhalten sie auch jahrgangsübergreifend bis zu fünf Tage pro Woche Deutsch-Unterricht.

Wie viele Tage das konkret sind und wie lang die Gruppe besucht wird, kann je nach Kind unterschiedlich sein. Im Regelfall sind die Kinder ganz am Anfang fast ausschließlich in der Deutsch-Gruppe, später immer seltener. Anschließend kehren sie in ihre Stammklassen zurück. Das kann durchaus auch unter dem Schuljahr sein, je nachdem, wie schnell das Kind dem Unterricht folgen kann.

Die Gruppen kann man nun als eigene Klassen sehen - weil sie ja am Anfang meist fünf Tage die Woche besucht werden - oder auch nicht, weil die Schullaufbahn nach Erlernen der Sprache wieder in der Stammklasse fortgesetzt wird.

Kurz erneuert Forderung nach Deutschklassen

Aufgrund der erwarteten zusätzlichen Schüler ohne Deutschkenntnisse durch die wachsende Zahl an Asylwerbern und Flüchtlingen erneuert Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) seine Forderung nach eigenen Klassen für diese Kinder. Den Wunsch der Bildungsministerin nach zusätzlichen Mitteln für die Sprachförderung unterstütze er nur bei solch einer Systemumstellung, so Kurz im Ö1-Mittagsjournal - mehr dazu in news.ORF.at. Generell sagt Kurz, die Regierung habe ein ausreichendes Konzept zur Integration von Flüchtlingskindern - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Unter den vielen Flüchtlingen, die nach Österreich gekommen sind, sind auch viele Kinder und Jugendliche, die zum Teil ohne Begleitung aus Kriegsgebieten geflohen sind. Auch bei ihnen geht es darum, dass sie möglichst rasch Deutsch lernen, um sich in der Schule besser zurechtzufinden. Ein Projekt aus Niederösterreich zeigt, wie das funktioniert - mehr dazu in oe1.ORF.at

Link: