19 Mio. Euro für Wiener Wahlkampf

Die Wien-Wahl wird die heftigste Wahlschlacht des Jahres. Dementsprechend viel investieren SPÖ, FPÖ, Grüne, ÖVP und NEOS in den Wahlkampf. Insgesamt sind es laut dem Ö1-Morgenjournal 19 Millionen Euro.

Sechs Millionen Euro dürfen die Parteien in den Wahlkampf investieren, das ist die erlaubte Obergrenze. Die SPÖ werde diese Grenze auch fast ausschöpfen, sagt Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler: „Unser Bestreben ist, dass wir drunter bleiben. Aber wenn es notwendig ist, werden wir auch bis zu den sechs Millionen ausgeben.“

Aber braucht man eine derart prall gefüllte Kasse, um der FPÖ im Wahlkampf paroli bieten zu können? Niedermühlbichler sagt Nein: „Das hat damit nichts zu tun. Es ist so, dass man in einer Wahlkampfauseinandersetzung natürlich den Menschen auch sagen muss, was man will, und dazu braucht es auch Geld.“

FPÖ: „Jetzt muss investiert werden“

Die FPÖ ist auf jeden Fall finanziell ähnlich aufmunitioniert. Landesparteisekretär Toni Mahdalik: „Wie es aussieht, werden wir die sechs Millionen schlussendlich dann auch ausschöpfen.“ Fließen wird das Geld vor allem ganz klassisch in Plakate, Inserate und Veranstaltungen. Denn es geht um viel: „Jetzt, wo für uns die große Chance da ist, wirklich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPÖ zu liefern, vielleicht sogar Erster zu werden, da muss investiert werden, kommt man nicht umhin.“

Grüne wahlkämpfen mit 2,7 Millionen Euro

Die anderen Parteien müssen aufpassen, dass sie angesichts des Duells Rot gegen Blau im Wahlkampf nicht zu bloßen Statisten werden. Dessen ist sich die grüne Landesgeschäftsführerin Angela Stoytchev bewusst: „Da sprechen sie natürlich eine schwierige Großwetterlage sozusagen an. Wir werden da auf die Direktkontakte setzen und auch im direkten Gespräch auch ein bisschen die Angst nehmen können vor einem Bürgermeister Strache.“ 2,7 Millionen Euro stecken die Wiener Grünen in den Wahlkampf.

Drei Millionen auf Konto der ÖVP

Bei der ÖVP sind es drei Millionen, sagt Landesgeschäftsführer Alfred Hoch. Vom rot-blauen Duell will er sich nicht beeindrucken lassen: „Wir werden sehr inhaltsstark wahlkämpfen mit unseren drei Hauptthemenbereichen: Bildung, Verkehr und Wirtschaft, diese damit verbundenen Zielgruppen bespielen und betreuen und werden damit auch unser Wahlergebnis erreichen.“

NEOS lebt von Spenden

Für den Wahlkampf haben die Parteien Reserven gebildet. Wahlkampfkostenrückerstattung gibt es in Wien nämlich keine, dafür aber die üppigste Parteienförderung von allen Bundesländern. Davon hat NEOS allerdings nichts, da die Liste derzeit nicht im Wiener Landtag vertreten ist. Und so muss Wahlkampfleiter Peter Puller mit 800.000 Euro auskommen: „Das ist die Summe mit der wir planen, aber wir sind noch fleißig am Spendensammeln und hoffen, dass wir noch ein bisschen mehr zusammenbekommen. Über eine Million wird es jedenfalls nicht werden.“

Zu den Spendern zählt der Industrielle Hanspeter Haselsteiner, der auch die Bundespartei großzügig unterstützt hat. „Ansonsten haben wir noch einige Spender wie Palmers wie die Prinzhorn Gruppe. Aber der Großteil kommt über kleinere Spenden herein.“ Außerdem bekommt NEOS Wien ein Darlehen von der Bundespartei. Das meiste Geld fließt laut Puller in Online-Werbung, aber auch in Aktionen auf der Straße.

Palmers wies später in einer Aussendung zurück, NEOS im Wahlkampf zu unterstützen: „Die Palmers Textil AG zahlt keinen Cent an politische Parteien. Für uns ist die Aussage Pullers in keiner Weise nachvollziehbar“, so Palmers CEO Wolfgang Neussner. NEOS stellte klar, Puller habe die in der Immobilienbranche tätige Palmers AG gemeint.

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