Kioske für alte Lebensmittel geplant

In Wien landen jedes Jahr 70.000 Tonnen genießbare Lebensmittel im Müll. Diese sollen nun bald in Selbstbedienungskiosken zur freien Entnahme angeboten werden. Derzeit wird an einer Studie zur Umsetzung gearbeitet.

Im Schnitt werden pro Wiener 40 Kilogramm noch genießbare Lebensmittel weggeworfen. Es gibt derzeit einige Initiativen, die daran arbeiten, dass gute Lebensmittel nicht im Müll landen - etwa die Sozialmärkte und die Wiener Tafel. Die Technische Universität (TU) und die Uni Wien arbeiten jetzt an einer Studie, um neue Wege zur Vermeidung von weggeworfenen Lebensmitteln zu finden.

Die Lebensmittel sollen an verschiedenen Standorten in Wien in Selbstbedienungskiosken angeboten werden. Zunächst werde einmal ein Prototyp entwickelt, sagte Margit Pohl vom Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung der TU Wien: „Wir arbeiten auch mit einer Kühlmittelfirma zusammen, die diesen Prototyp macht. Da ist auch die Frage: Welche Lebensmittel kann man überhaupt für so eine Studie aussuchen?“

Entnahmegeräte für Lebensmittel

Da die Studie erst am Anfang steht, sind noch viele weitere Fragen zu klären. Wie ist der Kiosk zu bedienen? Wer befüllt ihn, wer betreibt ihn? Welche Standorte sind wirklich geeignet? Laut Pohl gibt es die Überlegung, „dass man Geräte in der Stadt aufstellt, wo man anonym solche Lebensmittel abholen kann“. In zwei Jahren soll es einen geeigneten Prototyp geben. Neben dem Institut der TU ist auch das Ökologieinstitut in Wien an der Studie beteiligt.

Der Umgang mit Lebensmitteln wird für viele Menschen immer wichtiger. Immer mehr Konsumenten wollen etwa wissen, wo diese genau herkommen. Sie schließen sich in Food-Coops zusammen und kaufen gemeinsam direkt vom Bauern - mehr dazu in Essen vom Bauern statt vom Supermarkt.

Freiwillige Food-Saver sammeln jeden Tag Lebensmittel bei Händlern ein und deponieren sie in für jedermann zugänglichen Kühlschränken. 54 Tonnen Lebensmittel landeten so dank den Food-Savern innerhalb von eineinhalb Jahren auf dem Tisch anstatt im Müll - mehr dazu in 54 Tonnen Lebensmittel vor Mülltonne gerettet.

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