„Pilotfabrik“ in Aspern soll Wissen produzieren

Die TU Wien hat gemeinsam mit 20 Unternehmen eine Modell- und Forschungsfabrik auf dem Gelände der Seestadt Aspern gegründet. Die „Pilotfabrik“ soll Wissen für die Industrie produzieren, hieß es bei der Eröffnung.

In der Fabrik sollen keine kommerziellen Produkte für den Markt produziert werden. „Das Produkt der Pilotfabrik ist Wissen“, erklärte der zuständige Minister Alois Stöger (SPÖ): „Weltweit stellen die Produktionskonzerne ihre Arbeit völlig um. Sie vernetzen ihre Zulieferindustrie und ihre Maschinen untereinander.“ Damit müsse man sich auseinandersetzen. Die Hälfte der Investitionssumme von vier Millionen Euro wird vom Technologieministerium (BMVIT) finanziert, der Rest von der TU und den beteiligten Unternehmen.

Pilotfabrik Ingustrie 4.0

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15 Wissenschafter in Einsatz

„Wir sehen Wissens- und Technologietransfer als unsere wichtigste gesellschaftliche Aufgabe“, sagte TU-Rektorin Sabine Seidler. Ziel sei, die gewonnenen Forschungserkenntnisse in die Praxis überzuführen. „Von Beginn an werden 15 Wissenschafter und Techniker hier am Standort tätig sein“, sagte Seidler. Dazu kämen Experten aus den beteiligten Unternehmen.

Geplant ist unter anderem eine „variantenreiche Serienfertigung“, bei der zum Beispiel maßgeschneiderte Prothesen und an persönliche Bedürfnisse angepasste Autos hergestellt werden. Außerdem wollen die TU Wien und die Unternehmen in der Pilotfabrik individualisierte 3D-Drucker produzieren, die als eine Schlüsseltechnologie für die „Industrie 4.0“ gelten.

Pilotfabrik Ingustrie 4.0

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3-D-Drucker beim Herstellen eines eines Gefäßes

Drei weitere Standorte in Wien

Bis 2017 soll die Pilotfabrik weiter wachsen: Die Wirtschaftsagentur Wien plant in unmittelbarer Nachbarschaft zum aktuellen Standort eine eigene Fabrikshalle für die Pilotfabrik. Bis dahin sollen auch drei weitere Pilotfabriken ausgeschrieben werden, sagte Stöger. „Wir starten einen Wettbewerb, da können sich Unternehmen und Universitäten in einer Kooperation bewerben.“

Wichtig sei es auch, die Forschungsinvestitionen in den Betrieben selbst zu fördern, sagte Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ): „Es kann nicht sein, dass wir in diesem Land nur einen einzigen, sehr kleinen, privat finanzierten Forschungsförderungsfonds haben.“

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