Sieben Schlepper in 16 Stunden festgenommen

Die Wiener Polizei hat innerhalb von 16 Stunden sieben mutmaßliche Schlepper festgenommen. Sie sollen insgesamt 45 Flüchtlinge transportiert haben. Bei einer Festnahme kam es zu einer Verfolgungjagd, die mit Schreckschüssen endete.

In einem Fall kam es zu einer Verfolgungsjagd mit gefährlichen Situationen auf der Ostautobahn (A4). Die Beamten gaben Schreckschüsse ab, ehe sie den flüchtenden Fahrzeuglenker zu fassen bekamen.

Wild Verfolgungsjagd auf der Ostautobahn

Der Mann und ein weiterer Schlepper waren nach Angaben der Polizei vom Freitag aufgefallen, als sie am Donnerstagabend nahe der Schüttelstraße in Wien-Leopoldstadt - die direkte Verlängerung der Ostautobahn - zehn Menschen aus ihren Fahrzeugen aussteigen ließen. Als die Polizei eintraf, waren beide im Begriff wieder wegzufahren. Die Beamten nahmen die Verfolgung stadtauswärts auf und stellten eines der Autos auf der A4 noch in Wien.

Der Lenker des zweiten Fahrzeugs gab kräftig Gas und versuchte auf der Autobahn, das Fahrzeug der Exekutive abzudrängen. Schließlich wollte er die Polizei abhängen, indem er beim Knoten Schwechat von der A4 abfuhr und mehrere rote Ampeln ignorierte. Als sein Auto ins Schleudern kam, hielt er an und setzte seine Flucht zu Fuß fort. Die Polizisten gaben mehrere Schreckschüsse ab, ehe sie den sich heftig wehrenden Rumänen festnehmen konnten.

Flüchtlinge aus Syrien und Bangladesch

Ebenfalls in der Schüttelstraße stoppte die Polizei am Donnerstag einen völlig überladenen Kleintransporter, in dessen Laderaum sich 19 Burschen und Männer befanden. Der Fahrer, ein 33 Jahre alter Serbe, wurde an Ort und Stelle festgenommen. Er befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft.

Bei den insgesamt 45 Flüchtlingen, die von den sieben innerhalb von 16 Stunden festgenommenen Schleppern nach Österreich gebracht wurden, handelt es sich nach Angaben von Polizeisprecher Christoph Pölzl überwiegend um Syrer und Bangladescher. Bei mehreren der Migranten war die Staatsbürgerschaft noch nicht bekannt. Die Schlepper kamen aus ost- und mitteleuropäischen Staaten.

Harte Urteile gegen Schlepper

Die Schlepper stellen die Polizei in Ostösterreich vor große Herausforderungen. Die Wiener Polizei schichtete ihr Personal um, um die Schlepperkriminalität wirksamer bekämpfen zu können, sagt Polizeisprecher Roman Hahslinger gegenüber Radio Wien - mehr dazu in Flüchtlinge: Polizei schichtet Personal um.

Fast täglich finden derzeit auch Prozesse gegen Schlepper statt. Am Freitag wurde ein Schlepper in Korneuburg zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt. Er soll 56 Menschen in einen Kastenwagen gepfercht haben - mehr dazu in noe.ORF.at. Am Wiener Straflandesgericht wurde diese Woche ein Schlepper zu zwei Jahren Haft verurteilt - mehr dazu in 178 Syrer geschleppt: Zwei Jahre Haft.