Polizeischüler vorzeitig im Einsatz

Wegen der großen Zahl an Flüchtlingen müssen Wiener Polizisten derzeit umgeschichtet werden. Rund 400 Polizeischüler werden ab Dienstag vorzeitig im Einsatz sein. Kritik daran kommt von der Polizeigewerkschaft.

Die Praxisphase in Polizeiinspektionen gehört für die Polizeischüler zur Ausbildung - allerdings nicht zu einem so frühen Zeitpunkt. 400 Polizistinnen und Polizisten in Ausbildung sollen jedoch ab Dienstag die wegen der Flüchtlinge abgezogenen Beamten auf den Inspektionen nachbesetzen.

Das sei ein viel zu früher Einsatz, wie Polizeigewerkschafter Harald Segall gegenüber Radio Wien sagte: „400 Schüler sind zwar eine starke Zahl, aber sie müssen erst ausgebildet werden und sind noch nicht in der Lage, selbst die Amtshandlung zu führen. Da müssen erfahrene Beamte dabei sein.“ Die erfahrenen Beamten teile man aber derzeit aus dem normalen Regeldienst anderen Stellen zu, so Segall weiter. Das Innenministerium sei hier gefordert, Lösungen zu finden.

Polizeischüler beim Aufbau von Zelten in Traiskirchen

APA/Hans Punz

Im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen waren Polizeischüler beim Aufstellen von Zelten im Einsatz

Derzeit sind zwischen 50 und 100 Wiener Polizeibeamte mehr als noch vor einigen Monaten zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität im Einsatz. Laut Polizei war diese Umschichtung dringend notwendig - mehr dazu in Flüchtlinge: Polizei schichtet Personal um.

Fünf Schlepper festgenommen

Bei der am Sonntag gestarteten Schwerpunktaktion in Ostösterreich wurden fünf Schlepper festgenommen. Insgesamt seien mehr als 200 Flüchtlinge aufgegriffen worden, sagte Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien. „Egal wo sie sich befinden, wir wollen den Schleppern das Handwerk legen“, sagte Kogler - mehr dazu in Erste Kontrollen im Grenzraum (burgenland.ORF.at).

Dass das dichtere Netz an Kontrollen die Nachfrage der Flüchtlinge erhöhen könnte und Schleppungen dadurch teurer, aber nicht sicherer würden, bejahte auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Daher braucht es Anlaufstellen in Italien und in Griechenland. Denn nur so kann man der Schlepperei die Geschäftsgrundlage entziehen.“ Die Schwerpunktaktion entlang den Flüchtlingsrouten soll jedenfalls auf unbestimmte Zeit weitergehen.

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