Flüchtlingshilfe: Firmen geben frei

Nicht nur viele Privatpersonen engagieren sich derzeit für Flüchtlinge, immer mehr Unternehmen helfen, und zwar ohne großes Marketingkonzert, sondern still und unkompliziert. Manche geben ihren Mitarbeitern sogar frei.

Die Telekommunikationsfirma T-Systems gibt ihren Mitarbeitern Sonderurlaub für den guten Zweck. Jeder kann sich einen zusätzlichen Tag frei nehmen, um Flüchtlingen zu helfen. Anstoß dafür war die Flüchtlingstragödie auf der Ostautobahn (A4), erzählt der Personalchef, Christian Hauer: „Ich habe das Gefühl, dass man diesen Schock in eine positive Handlung ummünzen muss. Ich kann nicht immer nur gelähmt sein und mir die Bilder anschauen. Daher haben wir gesagt, wir müssen das umdrehen und helfen.“

Dienstfrei für Hilfseinsätze

Die Zeit ihrer Mitarbeiter spendet auch die Versicherungsfirma „XL Catlin“. Nächste Woche werden sie in einem Flüchtlingswohnheim des Samariterbunds in Floridsdorf ausmalen, im Zuge des unternehmensweiten „Global Day of Giving“. Auch der in Wien ansässige Versicherungsmakler „Marsh“ hilft mit einer Geldspende an die Diakonie. Zusätzlich wird ein Arbeitstag pro Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. In Flüchtlingsheimen der Diakonie in Wien und Mödling werden Mitarbeiter ab Herbst etwa Deutschkurse geben, bei Behördenwegen helfen oder Bewerbungstrainings anbieten.

Sachspenden nach Traiskirchen

Keine Zeit, sondern ein großes Zelt hat der Wiener Zelthersteller „Mastertent“ der Caritas für Traiskirchen geschenkt. „Mit diesem Zelt wird jetzt die Ausgabe der Spenden der Caritas organisiert. Sollte es regnen oder die Sonne zu stark scheinen, kann das geschützt ablaufen“, erklärt Geschäftsführer Rainer Rintelen.

Mit Sachspenden hilft auch die Bank Austria: Hunderte Isomatten, Rucksäcke und Hygieneartikel hat sie in den vergangenen Wochen nach Traiskirchen gebracht. Auch die ÖBB haben entschieden, Flüchtlingen zu helfen, die etwa am Wiener Westbahnhof ankommen. Rund 100 Mitarbeiter sind im Einsatz, geben Auskünfte und verteilen kostenloses Trinkwasser und Snacks, sagt ÖBB-Sprecher Michael Braun - mehr dazu in Flüchtlinge: Viele Sympathien für ÖBB.

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