Wien-Wahl: Acht Listen kandidieren wienweit
Für alle 18 Wahlkreise der Gemeinderatswahl kandidieren die vier bereits im Rathaus vertetenen Parteien SPÖ, FPÖ, ÖVP und Grüne. Dazu kommen noch NEOS, Wir wollen Wahlfreiheit (WWW), das Bündnis ANDAS (Wien anders) und die vorrangig türkische Liste Gemeinsam für Wien (GFW). Die bei der Wiener Gemeinderatswahl 2010 in den Gemeinderat gewählten Parteien mussten für die kommende Wahl keine Unterstützungserklärungen einbringen.
Unterschriften sammeln für den Antritt
NEOS ist auf dem Stimmzettel, weil fünf seiner Nationalräte eine Unterstützungserklärung unterschrieben haben. Für die Liste WWW des Gastronomen und Raucheraktivisten Heinz Pollischansky haben Nationalräte des Teams Stronach (TS) ihre Unterschrift geleistet - mehr dazu in WWW kandidiert bei Wiener Wahl. Alle anderen Listen mussten in den vergangenen Wochen den beschwerlichen Weg der Wahlordnung gehen und sammelten Unterstützungserklärungen - mehr dazu in Wien-Wahl: Finale bei Unterschriftensammeln.
Im Wahlkreis Zentrum (1., 4., 5. und 6. Bezirk) werden zudem die Freidemokraten (FREIE) für den Gemeinderat kandidieren, im Wahlkreis Brigittenau die Sozialistische LinksPartei (SLP), im Wahlkreis Floridsdorf Wir für Floridsdorf (WIFF) und im Wahlkreis Donaustadt Männerpartei - Für ein faires Miteinander (M). „Wer endgültig in Wien kandidieren wird, kann erst in den nächsten Tagen nach den Sitzungen aller Bezirkswahlbehörden bekanntgegeben werden“, hieß es aus dem Büro der Leiterin der Stadtwahlbehörde, Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).
APA/Georg Hochmuth
Mehrere kleinere Listen in den Bezirken
Um auf dem Wahlzettel für den Gemeinderat zu stehen, waren 100 Unterstützungserklärungen pro Wahlkreis notwendig. In Wien gibt es 18 Wahlkreise. Um für die Bezirksvertretungswahl zu kandidieren, sind 50 Unterschriften pro Bezirk erforderlich. Das macht insgesamt 2.950 Unterstützungserklärungen, wenn man sein Glück auf allen Ebenen versuchen will.
In den 23 Wiener Bezirken werden neben den wienweit antretenden Parteien auch noch kleinere Listen kandidieren. Die EU-Austrittspartei (EUAUS) wird in beinahe allen Bezirken auf dem Stimmzettel stehen, nicht jedoch im 1. und 8. Bezirk. Gemeinsam für Wien (GFW) wird ebenfalls für fast alle Bezirksvertretungen kandidieren, nicht jedoch im 1., 4., 6. und 8. Bezirk.
Zusätzliche Listen in Bezirken
1., Innere Stadt | WIR - WIR im Ersten |
2., Leopoldstadt | PdA - Partei der Arbeit - Solidaritätsplattform |
5., Margareten | FREIE - Freidemokraten |
6., Mariahilf | FREIE - Freidemokraten |
8., Josefstadt | ECHT - ECHT-Josefstadt - Liste Heribert Rahdjian |
10., Favoriten | RKOB - RKO BEFREIUNG - Gleiche Rechte für Muslime, FREIE - Freidemokraten, PdA - Partei der Arbeit - Solidaritätsplattform |
11., Simmering | PdA - Partei der Arbeit - Solidaritätsplattform |
12., Meidling | PH - Pro Hetzendorf, PdA - Partei der Arbeit - Solidaritätsplattform |
13., Hietzing | FREIE - Freidemokraten, WIR Hietzing |
16., Ottakring | PdA - Partei der Arbeit - Solidaritätsplattform |
20., Brigittenau | SLP - Sozialistische LinksPartei |
21., Floridsdorf | WIFF - Wir für Floridsdorf, M - MÄNNERPARTEI - Für ein faires Miteinander, FREIE - Freidemokraten |
22., Donaustadt | M - MÄNNERPARTEI - Für ein faires Miteinander, PdA - Partei der Arbeit - Solidaritätsplattform |
Fünf Prozent oder Grundmandat für Einzug
Ein Antritt bei der Wien-Wahl war übrigens auch mit Kosten verbunden: Pro Bezirk und Wahlkreis fielen 72,67 Euro Verwaltungsgebühr an. Daher mussten in der Maximalvariante knapp 3.000 Euro berappt werden. Wer es auf den Stimmzettel geschafft hat, zieht freilich nicht automatisch in den Landtag bzw. Gemeinderat ein. Dafür muss eine Hürde von fünf Prozent der Stimmen genommen werden. Alternativ kann es eine Liste auch über ein Grundmandat in einem Wahlkreis schaffen, für kleine Gruppierungen ist das aber nur äußerst schwer zu erreichen.