Wahlkampf jetzt offiziell gestartet

Am Donnerstag sind auch SPÖ, ÖVP und NEOS offiziell in den Wahlkampf für die Wien-Wahl am 11. Oktober gestartet. Die SPÖ sprach dabei von einem Richtungsentscheid. „Wir sind Wien, nicht der Herr Strache“, sagte Spitzenkandidat Michael Häupl.

Die SPÖ startete am Donnerstagabend vor 2.500 Fans unter dem Motto „Ankick" offiziell in der Messe Wien in den Wahlkampf. Zu Beginn ging Häupl auf das Thema Flüchtlinge ein: „Das ist nicht das Thema, das wir uns gewünscht haben, aber es ist wichtiger als ein Wahlkampf, dass man Menschen, die um ihr Leben laufen, bei uns aufnimmt und ihnen hilft.“

Häupl

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SPÖ-Chef Michael Häupl wetterte gegen die FPÖ

Am 11. Oktober könne man zwischen „Charakter, Haltung, Humanität und Grundwerten“ einerseits und „Opportunismus und Hass“ andererseits entscheiden, verwies Häupl auf die FPÖ. Dann rief er die Genossinnen und Genossen auf, für die Wahl zu mobilisieren. „Keiner darf am 11. Oktober zu Hause bleiben. Wenn uns das gelingt, können wir uns weiter in den Dienst der Stadt stellen" - mehr dazu in SPÖ-Auftakt: „Wir sind Wien, nicht der Strache“.

Mitterlehner, Juraczka, Kurz

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Manfred Juraczka von der ÖVP bekam prominente Unterstützung

ÖVP will einen „Kurswechsel“

Die ÖVP hat am Donnerstagabend beim Wahlkampfauftakt in den Sofiensälen zum „Kurswechsel“ bei der Wien-Wahl aufgerufen. Man wolle stärker werden und Wien neu regieren, gab Spitzenkandidat Manfred Juraczka (ÖVP) das Ziel vor. Juraczka holte sich prominente Verstärkung zum Auftakt in einen schwierigen Wahlkampf. Den Umfragen zufolge könnte die ÖVP in Wien weiter verlieren. Daher kam Hilfe aus der Bundespolitik, darunter von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Finanzminister Hans Jörg Schelling und Außenminister Sebastian Kurz - mehr dazu in ÖVP rief zum „Kurswechsel“ auf.

NEOS macht Strache nicht zum Bürgermeister

NEOS setzte vor 700 Sympathisanten in pinken Shirts in der SimmCity in Simmering zum „Endspurt“ an, wie Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger sagte. Sie rief zu einer Änderung des teuren politischen Systems in Wien auf. Mit einem „Abspeckplan für die Politik“ sollen 120 Millionen Euro gespart werden, die dann in Bildung investiert werden können.

Auch NEOS-Bundessprecher Matthias Strolz nahm am Auftakt teil. Die Verpflegung übernahmen Food Trucks, für NEOS ein Statement, wie Bürokratie Unternehmern das Leben schwer mache - mehr dazu in NEOS setzten zum „Endspurt“ an. Meinl-Reisinger machte auch klar, dass sie Heinz-Christian Strache (FPÖ) keinesfalls zum Bürgermeister machen werde, wofür sie kräftigen Applaus bekam.

Grüne auf der Mariahilfer Straße

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Grüner Spaziergang über die Mariahilfer Straße

Grüne wollen Fortsetzung der Koalition

Die Grünen starteten schon am Mittwoch mit einem Spaziergang über die Mariahilfer Straße offiziell in den Wahlkampf. „Grün macht den Unterschied“, betonte dabei Spitzenkandidatin Maria Vassilakou. Sie sprach sich für die Fortsetzung der rot-grünen Koalition aus. Rot-Grün sei ein Zukunftsmodell: „Außer die SPÖ verfällt wieder in ihre Machtarroganz.“ Das gelte es durch starke Grüne zu verhindern. Geht es nach Vassilakou, ist das Ziel jedenfalls klar: „Gehen wir und holen uns das beste Wahlergebnis aller Zeiten“ - mehr dazu in Auftakt: Grüne spazierten über die „Mahü“.

FPÖ

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Ursula Stenzel und Heinz-Christian Strache beim FPÖ-Wahlkampfauftakt

Strache zeigt sich siegessicher

Vergangenen Freitag startete die FPÖ mit Heinz-Christian Strache an der Spitze fast schon traditionell auf dem Viktor-Adler-Markt in Favoriten in die heiße Phase des Wahlkampfes. Strache zeigte sich siegessicher im Kampf um den Bürgermeistersessel. Die Wahl sieht er als historische Chance. „Nur wenn wir zur stärksten politischen Kraft in Wien werden - und das bedeutet natürlich, die 30-Prozent-Marke deutlich zu überspringen in Richtung 40 Prozent -, dann wird Rot-Grün keine Mehrheit mehr haben" - mehr dazu in Strache will gegen Rot-Grün revoltieren.

Drei neue Listen stehen zur Wahl

Das Bündnis „Wien Anders“ (ANDAS) präsentierte beim Wahlkampfauftakt auf dem Volksstimmefest im Wiener Prater seine Plakate. Gefordert werden die Legalisierung von Cannabis, Gratis-„Öffis“ und günstigeres Wohnen - mehr dazu in „Wien Anders“ für Legalisierung von Cannabis.

Die türkise Liste „Gemeinsam für Wien“ (GfW) des Arztes Turgay Taskiran startete vergangenen Montag in den Wahlkampf. Die Partei will nicht nur Migranten, sondern „alle Wiener“ ansprechen - mehr dazu in Taskiran: „Sind keine Türkenpartei“.

Wir wollen Wahlfreiheit (WWW) heißt eine Liste, die sich im Oktober bei der Gemeinderatswahl ebenfalls zur Wahl stellen will. Gastronom Heinz Pollischansky reichte bereits Ende August seine Kandidatur ein. Die Parteifarbe ist Weiß - mehr dazu in WWW kandidiert bei Wiener Wahl.

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