Raubmord: Verdächtige in Wien gefasst

Anfang der Woche ist in Wien eine siebenköpfige Einbrecherbande festgenommen worden. Sie soll auch in einen Raubmord in Bayern verwickelt sein. Ein Bandenmitglied legte ein Teilgeständnis ab, hieß es von der Polizei.

Vergangenen Samstag gegen Mitternacht war in Meiling bei Seefeld (Landkreis Starnberg) ein Pensionistenpaar Opfer eines Raubüberfalles geworden. „Mit brutaler Gewalt schlugen die Täter auf einen 72-jährigen Rentner und dessen 67-jährige Ehefrau ein und sperrten beide in eine kleine Kammer. Sie durchsuchten das Haus und raubten Bargeld und Schmuck. Die hilflos zurückgelassenen Opfer wurden am Montagmorgen aufgefunden“, berichtete die bayerische Polizei. Der 72-Jährige starb, seine Frau überlebte schwer verletzt.

Vergangenen Montagabend nahmen Beamte der Landespolizeidirektion Niederösterreich in einem Lokal in Wien im Zusammenhang mit Einbrüchen und einem Raubüberfall auf ein Einfamilienhaus mit ähnlicher Vorgehensweise eine siebenköpfige Gruppe von Männern rumänischer Herkunft fest, erfuhr die APA aus Deutschland. „Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen agierte die Tätergruppe international in Österreich, der Schweiz und in Bayern“, sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern.

Verdächtige sollen nach München gebracht werden??

Bei den ersten Vernehmungen habe einer der Beschuldigten, ein 43-jähriger Rumäne, eine Beteiligung am Raubüberfall in Meiling eingeräumt. Seine Angaben würden derzeit überprüft. Am Freitag sei die bayerische Polizei über die Verdachtslage informiert worden. Die Staatsanwaltschaft München II hat seither für alle sieben Inhaftierten Haftbefehle erwirkt und betreibt deren Auslieferung nach Deutschland. Ein entsprechendes Rechtshilfeersuchen sei in Bearbeitung. Die Polizei in Österreich habe ebenfalls „weitere umfangreiche Ermittlungen“ zum hiesigen Auftreten der Verdächtigen laufen.

Von zumindest einem der Täter, die das Pensionistenehepaar überfallen haben, liegt laut deutscher Polizei eine gute Beschreibung vor: Wenige Stunden vor der Tat war ein Mann am Tatort erschienen und fragte um Wasser in einem mitgebrachten Kanister. Die 67-Jährige konnte bei ihrer Vernehmung eine detaillierte Personenbeschreibung abgeben.

Keine Details von österreichischen Ermittlern

Die Landespolizeidirektion Niederösterreich wird vorerst keine Details zu dem Fall veröffentlichen. „Die Erhebungen laufen auf Hochtouren. Es wäre kontraproduktiv, jetzt Einzelheiten zu den Verdachtslagen in Österreich bekannt zu geben“, sagte ein Sprecher am Sonntag. Für Anfang bis Mitte der kommenden Woche sei aber eine Pressekonferenz geplant.

Laut Berichten des ORF NÖ und der Tageszeitung „Kurier“ sollen Überfälle auf Pensionistinnen, bei denen die Opfer in ihren Häusern brutal malträtiert wurden, auf das Konto der Verdächtigen gehen. In Puchberg am Schneeberg war eine 69-Jährige im Juli nachts in ihrem Bett überwältigt und geschlagen worden, Ende August wurde eine 72-Jährige in Strengberg (Bezirk Amstetten) in ihrem Garten attackiert, ins Haus gezerrt, bedroht und geschlagen.