Hofmobiliendepot zeigt „Lightopia“

Lichtdesign in all seinen Facetten bringt das Hofmobiliendepot mit der vom deutschen Vitra Design Museum konzipierten Ausstellung „Lightopia“ nach Wien. Rund 200 Werke von Kunst über Architektur bis zu Wissenschaft sind zu sehen.

Die Schau beleuchtet Geschichte und Zukunft des Lichtdesigns. In vier Bereiche gegliedert, führt „Lightopia“ mit Objekten, Filmprojektionen sowie interaktiven Installationen von einer Bestandsaufnahme unseres von künstlichem Licht geprägten Lebensraums über die Entwicklung der Leuchte und die Bedeutung von Licht als Raumgestalter bis hin zu neuen Lichttechnologien.

Veranstaltungshinweis:

„Lightopia. Geschichte und Zukunft des Lichtdesigns“, 16. September bis 10. Jänner im Hofmobiliendepot Möbel Museum Wien, Andreasgasse 7, 1070 Wien. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10.00 bis 18.00 Uhr.

„Die Gestaltung von Licht für den Alltag des Menschen ist seit jeher eine Disziplin zwischen Wissenschaft, Kunst und Architektur“, heißt es im Pressetext zur interdisziplinären Schau. „Sie muss künstlerische Ideen und technologische Gegebenheiten, muss gesellschaftliche, städtebauliche und architektonische Herausforderungen miteinander in Einklang bringen.“

Glühbirne, LED, OLED

Das „Kultobjekt Glühbirne“ wird dabei ebenso unter die Lupe genommen wie LED- und OLED-Technologien, die „Licht in nie gekanntem Maße steuerbar und modulierbar“ machen. Ikonische Leuchten aus der bisher nie öffentlich gezeigten Sammlung des Vitra Design Museums von etwa Wilhelm Wagenfeld, Achille Castiglioni und Gino Sarfatti stehen neben Entwürfen zeitgenössischer Künstler und Designer wie Olafur Eliasson, mischer’traxler oder Joris Laarman.

Leuchte Wilhelm Wagenfeld

APA/VITRA DESIGN MUSEUM/ANDREAS JUNG

Leuchte Wilhelm Wagenfeld

Steht Wagenfelds als Bauhaus-Leuchte bekannte Tischleuchte aus 1923/24 noch für den Ansatz, eine neue Industrieform ins Leben zu rufen, beschäftigte sich Poul Henningsen mit skulpturalen Möglichkeiten von Leuchten, wie eine Hängeleuchte im Stil einer Artischocke von 1958 verdeutlicht.

Licht als Medium in der Kunst

Weg von der Leuchte, hin zum Licht selbst geht „Lightopia“ in einem eigenen Abschnitt, in dem es um die Gestaltung von Räumen, das Erzeugen von Stimmungen und das Erzählen von Geschichten mit Licht geht: Schon höfische Spektakel nutzten Feuerwerke, während Albert Speers Licht-Domen der Nazi-Zeit zur monumentalen Machtdemonstration dienten. Wie wichtig Licht als Medium in der Kunst wurde, zeigen Abbildungen u.a. des „Zero“-Mitbegründers Heinz Mack oder eine begehbare Installation des Venezolaners Carlos Cruz-Diez aus seiner 1965 begonnenen „Chromosaturation“-Serie, die die physikalische Zusammensetzung des Lichts aus Spektralfarben erfahrbar macht.

Leuchte des Designers Olafur Eliasson

APA/OLAFUR ELIASSON UND ZUMTOBEL/JENS ZIEHE

Leuchte des Designers Olafur Eliasson

Wie Designer und Künstler neue technische Möglichkeiten ausloten, zeigen Installationen am Ende der Schau, etwa Olafur Eliassons mit modernster LED-Technik ausgestattetes Lichtmodul „Starbrick“ (2009) oder Christian Haas’ aus Seilen konstruierte Leuchten „Ropes“ (2013). Als „großes Labor“ sind dann darüber hinausgehende Zukunftsforschungen inszeniert - mit Prototypen, Experimenten und Visionen, „die das Licht in unserem Alltag verändern können“.

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