Notquartiere für Flüchtlinge auf „Stand-by“

Zusehends entspannt präsentiert sich in Wien der Bedarf an Notunterkünften für Flüchtlinge. Mehrere Quartiere wurden auf „Stand-by“ gesetzt. Die Caritas hat unterdessen eine erste Bilanz ihrer Hilfstätigkeit gezogen.

Platz für 1.500 Menschen bietet etwa die Notunterkunft im Ferry-Dusika-Stadion. Donnerstagabend hätten sich dort noch rund 400 Menschen befunden, die dann aber auf andere Quartiere verteilt wurden, sagte ein Sprecher des Wiener Flüchtlingskoordinators Peter Hacker - mehr dazu in Notquartier im Dusika-Stadion geräumt. Das Stadion werde nun vorübergehend nicht genutzt, könne aber im Bedarfsfall jederzeit wieder geöffnet werden.

Flüchtlinge im Ferry-Dusika-Stadion

ORF

Flüchtlinge im Ferry-Dusika-Stadion

Unterkünfte werden gesäubert

„Die Hauptrouten der Flüchtlinge, die über den Balkan kommen, gehen bekanntermaßen derzeit nicht über Wien. Daher können wir die nächsten Tagen für die notwendige Konsolidierung der Quartiere nutzen“, kündigte Flüchtlingskoordinator Hacker an. Er versicherte aber, dass die Notunterkünfte auch weiter bereit gehalten würden. In der Nacht auf Freitag waren 2.100 Plätze in Notunterkünften belegt, 4.200 weitere standen zur Verfügung.

„Die derzeitige Situation macht es möglich, Quartiere kurzfristig aus dem System herauszunehmen und die dort dringend notwendigen Reinigungs- und Aufräumarbeiten durchzuführen“, unterstrich Hacker. Weiters stünden zwei Notunterkunftsquartiere in Absprache mit dem Wiener Polizeipräsidenten ab sofort für Flüchtlinge, die in Wien einen Asylantrag gestellt haben, zur Verfügung.

Freiwillige sollen sich registrieren

Die freiwilligen Helfer bat der Flüchtlingskoordinator, sich auf der Plattform www.flüchtlinge.wien zu registrieren. Dadurch könne die Wiener Flüchtlingshilfe im Bedarfsfall direkt mit ihnen Kontakt aufnehmen. Hacker nutzte auch die Gelegenheit, um auf ein besonderes Anliegen aufmerksam zu machen: „Davon abgesehen gilt unsere ganze Konzentration in der Flüchtlingshilfe in den nächsten Tagen wieder der Integrationsarbeit und der noch immer nicht gelösten Problematik in Traiskirchen.“

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„Wien heute“-Video

Koordination stand am Freitag für Caritas-Mitarbeiter aus ganz Europa im Mittelpunkt eines Treffens in Wien.

Caritas-Treffen in Wien mit erster Bilanz

„Mehr als 800 engagierte Freiwillige der Caritas haben in den vergangenen zwei Wochen mit der tatkräftigen Unterstützung Tausender Helferinnen und Helfer Großartiges geleistet: Auf Bahnhöfen und Grenzübergängen wurden täglich bis zu 10.000 Frauen, Männer und Kinder willkommen geheißen und versorgt“, so Caritas-Präsident Michael Landau in einer Aussendung zur ersten Zwischenbilanz der Caritas-Flüchtlingsnothilfe - mehr dazu in Caritas zog erste Bilanz (religion.ORF.at).

Die Caritas sieht noch genügend Platz für die Aufnahme von Flüchtlingen in Europa. Das Gesicht Europas werde sich verändern, es könne aber keine Rede davon sein, dass Europas „Boot bereits voll“ sei, so Caritas-Generalsekretär Jorge Nuno Mayer am Freitag am Rande eines internationalen Caritas-Treffens in Wien - mehr dazu in Caritas: „Europas Boot ist noch nicht voll“ (religion.ORF.at).

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