2.000 Flüchtlinge von Wien nach Westen

Bis Samstagnachmittag sind bereits rund 2.000 Flüchtlinge von Wien in den Westen gereist. Auf den beiden großen Wiener Bahnhöfen sind derzeit noch rund 400 Flüchtlinge. Tausende Menschen überquerten im Burgenland die Grenze.

Die rund 2.000 Flüchtlinge sind auf dem Weg nach Westen mit Tickets in regulären Zügen weitergefahren, wie Polizeisprecher Paul Eidenberger erklärte. Am Wiener Haupt- und am Westbahnhof befanden sich gegen 15.00 Uhr jeweils rund 200 Flüchtlinge. Seit Freitagmittag wurden in Wien 113 Asylanträge gestellt, sagte der Sprecher.

Flüchtlinge am Westbahnhof

ORF

Bundesheerbusse kamen aus dem Burgenland

Auf beiden Bahnhöfen war die Lage am Samstagvormittag ruhig. Am Westbahnhof waren bereits zehn Bundesheerbusse mit 500 Flüchtlingen aus dem Burgenland eingetroffen, sie waren gegen Mittag bereits großteils wieder Richtung Salzburg weitergereist. Die Polizei erwartete noch weitere Busse.

Auf dem Bahnsteig 1 des Westbahnhofs wurden die Flüchtlinge von der Caritas mit Lebensmitteln, Babynahrung und Windeln versorgt. Im Vergleich zu den vergangenen Tagen war die Lage deutlich ruhiger, so ein Sprecher der Caritas gegenüber „Radio Wien“. Auch für den Nachmittag zeigte man sich von der Caritas vorbereitet, die Spendenlager seien gut gefüllt, die Flüchtlinge können entsprechend gut versorgt werden, hieß es.

Flüchtlinge in Nickelsdorf

APA/Herbert P. Oczeret

Tausende Flüchtlinge kamen im Burgenland an

Schwierige Lage am Grenzübergang Heiligenkreuz

Im Burgenland sind von Mitternacht bis 8.30 Uhr 6.700 Flüchtlinge angekommen, davon 2.500 Menschen im Bereich Nickelsdorf und 4.200 im Bereich Heiligenkreuz, hieß es von der Polizei. Die Flüchtlinge wurden in der Nacht zum Teil bereits weitertransportiert. Tagsüber wurden weitere 3.000 Flüchtlinge im Burgenland erwartet.

Im Gegensatz zu Nickelsdorf war die Lage am Grenzübergang Heiligenkreuz laut Polizei schwieriger. „Dort haben wir das riesige Areal wie hier in Nickelsdorf nicht. Deswegen wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die Leute rasch weitergebracht werden können“, sagte ein Polizeisprecher. An den anderen Grenzübergangsstellen ist die Lage derzeit ruhig - mehr dazu in Wieder tausende Flüchtlinge angekommen (burgenland.ORF.at).

Werner Faymann und Sigmar Gabriel

APA/Hans Punz

Einigkeit in der Forderung nach mehr Geld für Flüchtlingshilfe bei Werner Faymann (SPÖ) und Sigmar Gabriel (SPD)

Faymann fordert mehr Geld für Flüchtlingshilfe

Bei einem Treffen europäischer Sozialdemokraten in Wien hat Bundeskanzler Werner Faymann eine Aufstockung der Gelder für die Flüchtlingshilfe im Nahen Osten gefordert. Damit soll auch eine Fortsetzung der Flucht von Menschen Richtung Europa verhindert werden - mehr dazu in Wien und Berlin fordern 5 Mrd. Euro (news.ORF.at).

Zuletzt hatten die Behörden in Kroatien tausende Flüchtlinge an die ungarische Grenze bringen lassen. Die Regierung in Budapest kündigte daraufhin an, Kroatiens Beitritt zum Schengen-Raum blockieren zu wollen - mehr dazu in Eskalation zwischen Ungarn und Kroatien (news.ORF.at).

Quartiere in Wien auf „Stand-by“

Während die Notunterkünfte am Haupt- und Westbahnhof in der Nacht auf Samstag leer blieben, waren Flüchtlinge in weiteren Quartieren der Stadt untergebracht. Rund 300 Personen aus den Notunterkünften wurden am Vormittag zum Westbahnhof gebracht, auch sie waren zu Mittag großteils bereits weitergereist.

In Wien hatte sich die Lage in den vergangenen Tagen entspannt, einige Flüchtlingsquartiere wurden auf „Stand-by“ gesetzt. Quartiere konnten somit kurzfristig aus dem System herausgenommen werden, dringend notwendige Reinigungs- und Aufräumarbeiten durchgeführt werden, so der Wiener Flüchtlingskoordinator Peter Hacker - mehr dazu in Notquartiere für Flüchtlinge auf „Stand-by“.

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