Flüchtlinge: Aktuell keine Fälle von Ruhr

Die „Krone“ schreibt von „Seuchenalarm“ in Flüchtlingsquartieren. Die Stadt weist das zurück. Aktuell gebe es keine Fälle von Ruhr in Wien, zuletzt wurden drei Fälle in Flüchtlingsquartieren registriert, bei 130.000 Durchreisenden eine sehr niedrige Zahl.

„Einzelne Fälle waren zu erwarten. Es handelte sich darunter auch um einige Erkrankungen innerhalb von Flüchtlingsfamilien. Es gibt keine weitere Verbreitung“, sagte die Sektionsleiterin für Öffentliche Gesundheit, Pamela Rendi-Wagner. Drei Erkrankungen dieser bakteriellen meldepflichtigen Darminfektion, die bei Bedarf mit Flüssigkeitsersatz und Antibiotika sehr gut behandelbar ist, seien in Wien bei Flüchtlingen festgestellt worden. Pamela Rendi-Wagner: „Durch Wien sind in den vergangenen Wochen 130.000 Flüchtlinge durchgereist.“ Drei Shigellen-Infektionen sind damit eine extrem geringe Anzahl. Österreich haben insgesamt rund 170.000 Flüchtlinge passiert. Zum Vergleich: Österreichweit gibt es rund 75 Fällen pro Jahr, in Wien 32 Fälle.

Die Erkrankungen wurden im Notquartier im Ferry-Dusika-Stadion in der Leopoldstadt diagnostiziert, berichten „Kurier“ und „Krone“. Laut MA 15 hatten die Betroffenen milde Symptome und wurden sofort ärztlich behandelt. Nach Bekanntwerden der Erkrankungen wurden die Sanitäranlagen in den Unterkünften gründlich desinfiziert. Das passiert laut MA 15 laufend und je nach Auslastung und Schließung werden die Quartiere regelmäßig generalgereinigt - mehr dazu in Wien fährt Notquartiere deutlich zurück.

Hygiene auf der Flucht nicht immer einfach

In Ländern mit schlechten hygienischen Verhältnissen gilt zur Vermeidung von Infektionen durch kontaminiertes Wasser oder ungekochte Speisen (z.B. Salate) die Regel „Peel it, boil it, cook it or forget it.“ („Dass Dich nicht der Durchfall quält, sollst Du trinken oder essen, was erhitzt, gekocht, geschält, und das andere vergessen!“). Genau das ist für Menschen auf der Flucht aus Kriegsgebieten aber schwierig einzuhalten. Hinzu kommen die Enge und die hygienischen Bedingungen in Massenunterkünften und Flüchtlings-Fluchtrouten über Länder hinweg.

Mit Antibiotika behandelbar

Die „Shigellen-Ruhr“ wird von Mensch zu Mensch übertragen. Das erfolgt auch über kontaminierte Lebensmittel bzw. Wasser. Für die Reisemedizin klassisch sind diese Infektionen aus dem Raum Ägypten, Türkei etc. Die Symptome sind vor allem Durchfall und Darmkrämpfe. Die Krankheit ist gut mit Antibiotika behandelbar.

„Das bestätigt die Wichtigkeit der einfachen Hände-Hygiene mit dem Händewaschen mit Seife für das Hilfspersonal und Menschen, die beim Transport helfen“, betonte Pamela Rendi-Wagner. Für medizinisches Personal gelten besondere Vorschriften, zum Beispiel das Tragen von Handschuhen.Positiv an den bekannt gewordenen Fällen: Die Kranken wurden im Rahmen der organisierten Betreuung der ankommenden Flüchtlinge registriert. Gleichzeitig zeigen die im Online-Meldesystem des Gesundheitsministeriums vermerkten Fälle die Wichtigkeit eines solchen computerunterstützten aktuellen Registers, heißt es.

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