Thaibox-Weltmeister kämpfte mit Flüchtlingen
„Ich kam damals auch nach Österreich, sehr jung, und ich hatte keine Perspektive. Ich wusste nicht, was ich mache, was mit mir geschieht, hatte keine Berufsausbildung. Ich habe den Weg des Sports eingeschlagen - bei mir war es das Boxen“, erzählt Fadi Merza gegenüber „Wien heute“ beim Training im Iron Fist Gym Vienna in der Schönbrunner Straße in Meidling.
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Begegnung auf Augenhöhe
Es ist eine Begegnung auf gleicher Augenhöhe - obwohl die jungen Sportler zu Merza aufschauen. Der syrischstämmige Gastarbeiter wurde Thaibox-Weltmeister. Er schaffte das, was viele von Merzas Boxschülern anstreben. „Ich will Kickboxer werden und zwar ein richtig guter“, sagt der 15-Jährige Sarak aus Afghanistan. „Es tut mir gut, das Boxen, vor allem meinem Körper“, erklärt der 16-jährige Mohamed aus Somalia.
„Ich glaub, dass ihnen die Aufmerksamkeit von so einer berühmten Persönlichkeit auch gut tun wird, ja ich denke, sie werden es sicher auch in der WG erzählen“, so Caritas-Flüchtlingsbetreuerin Elisabeth Ferstl-Zahaby. Merza engagiert sich seit Monaten privat für die Flüchtlingshilfe, er arbeitet außerdem im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen als Dolmetscher.
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Sinnvolle Beschäftigung für Jugendliche
Merza faszinieren die Gegensätze von Härte und Fairness am Boxen. Das möchte er auch an seine Schützlinge weitergeben. „Wenn jetzt einer von zehn Leuten dabei bleibt und sich irgendwelche Türen für die Zukunft öffnen, dann ist schon genug getan.“
Debatte: Wie wichtig ist schnelle Hilfe?
Die Plattform „www.wirsinddabei.at“ bietet minderjährigen Flüchtlingen ein breites Angebot für Beschäftigung. Denn die jungen Flüchtlinge haben in den Wohngemeinschaften oft wenig zu tun. Bei der Plattform kann jeder - wie Fadi Merza - ein Angebot für eine sinnvolle Freizeitgestaltung machen.
Links:
- Plattform „www.wirsinddabei.at“
- Flüchtlinge: Fußball gegen Langeweile (wien.ORF.at; 17.7.2015).
- Helfen. Wie Wir.
- Fadi Merza