Elefantenrunde: Die besten Sager

Münzen, Geldscheine, Taferl und auch einige markige Sprüche: Die „Elefantenrunde“, die Diskussion der Spitzenkandidaten für die Wien-Wahl, polarisiert auch am Tag danach. Lesen Sie hier die besten Sager der Konfrontation.

Dann muss ich wirklich sagen, das ist wirklich eine Frage des Charakters, wenn Sie Dinge behaupten, die ich nie gesagt habe. Wenn Sie Unwahrheiten in den Raum stellen, dann ist das charakterlos. Wenn es um den Charakter geht, bin ich schon Sieger. So etwas tut man nicht, Herr Häupl."
Heinz-Christian Strache zitiert ein Interview von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), in dem Häupl Strache unterstellt haben soll, Kinder zum Erschießen zurück nach Syrien schicken zu wollen

„Sie behaupten zwar, dass dieses Bild gefälscht ist. Aber dieses Bild zeigt, wo FPÖ-Funktionäre gegen Kinder, die zu uns kommen und um Hilfe bitten, demonstrieren. Sagen Sie nicht zu mir, ich bin charakterlos."
Häupls Antwort darauf. Er zeigt das Bild einer FPÖ-Demo vor der Flüchtlingsunterkunft Erdberg

"Sie sind beim Hetzen Erster und beim Helfen Letzter. Dann stellen Sie sich da her und wollen uns weismachen, Sie hätten eine Ahnung, wer diese Menschen sind. (...) Was wir nicht brauchen in Wien, ist der unmenschliche, der Strachel-, der Stacheldrahtzaun der Schande."
Vassilakou zu Strache und seiner Ansicht zu den Flüchtlingen

"Ob das der Herr Strache ist, der sagt, wählts mich aus Angst vor den Flüchtlingen oder Sie, Herr Häupl, der sagt, wählts mich aus Angst vor Strache. Das finde ich besonders schäbig, dass dieses Thema so im Wahlkampf eingesetzt wird."
Beate Meinl-Reisinger (NEOS) wünscht sich andere Themen im Wahlkampf

"Bei aller Wertschätzung, Kollegin Vassilakou, wenn Sie meinen, jeder kann bleiben, ist das unvernünftig. Und wenn Sie, Herr Strache, oder Vertreter ihrer Partei Flüchtlinge als Erd- und Höhlenmenschen bezeichnen, dann ist das nicht anständig. Wir brauchen Vernunft und Anstand."
Juraczka positioniert sich in der Mitte

"Das korrupte Mafiasystem der Werbeausgaben der Stadt Wien ist ein System des Schutzgeldes. Ich sitze bei Chefredakteuren und sage, dass ich die Werbeausgaben halbieren möchte. Die fragen dann, wie werden wir damit umgehen? Da werden wir negative Berichte schreiben müssen. Ich krieg einen Anruf eines Journalisten, der ins Telefon brüllt, wenn ich noch einmal sage, dass ich die Werbeausgaben halbieren will, wird er mich runterschreiben müssen."
Beate Meinl-Reisinger kritisiert die Werbeausgaben der Stadt

Top-Quote im ORF

Der ORF und Puls 4 erzielten mit der "Elefantenrunde“ Top-Quoten: 1,1 Millionen Seher verfolgten die TV-Konfrontation. Im ORF sahen durchschnittlich 972.000 Österreicher zu, auf Puls 4 waren es 123.000 Zuschauer. Die Spitze im ORF lag bei 1,046 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.

„Wenn das alles so korrupt ist, dann gehen Sie zum Staatsanwalt.“
Häupls Antwort darauf.

„Ich kann jetzt schon sagen, wie es ausgehen wird. Michael Häupl bleibt Bürgermeister, Heinz-Christian Strache wird sich am 12. Oktober das Nikotinpflaster draufpicken und den Erholungsflug nach Ibiza antreten.“
Maria Vassilakou (Grüne) erklärt, warum es kein Duell gibt. Anmerkung: Strache hat auf Radio Wien erzählt, dass er nach der Wahl mit dem Rauchen aufhören möchte.

„Es geht nicht darum, wer regiert, es geht nicht um Gschaftl’n. Es geht darum, welche Richtung nimmt diese Stadt. Weiter Ampelpärchen oder Wirtschaftsstandort und Arbeitsmarkt."
Manfred Juraczka erklärt, worum es geht

„Passen Sie auf, sonst sind Sie bald Teil einer zu schützenden Minderheit in Wien.“
Strache zu Juraczka. Die ÖVP droht laut Umfragen auf unter zehn Prozent abzustürzen.

„Glauben Sie, dass Ihnen diese Präpotenz steht. Beim nächsten Skandal fangen Sie wieder von ganz unten an.“
Juraczkas Antwort

Schlussrunde der Spitzenkandidaten

Am Ende bekam jeder Kandidat eine Minute Zeit, um eine letzte Wahlrede vor einem Millionenpublikum zu halten.

„Ich habe erlebt, dass die politischen Mitbewerber fast alle Angst vor Strache haben und mir gegenüber aggressiv auftreten. Da kann sich jeder Bürger ein Bild machen. Manchmal ist die gelebte Aggressivität meiner Person gegenüber auch eine Form der Zuneigung, Frau Vassilakou.“
Strache und wie er sich selbst sieht

„Ich habe ausgeschlossen aus inhaltlichen Gründen, mit der freiheitlichen Partei eine Koalition einzugehen. Das sehe ich weder als undemokratisch oder als sonst irgendetwas. Wir beide sind gegen Zwangsehen, warum sollten wir für politische Zwangsehen sein. (…) Ich habe weder Furcht vor ihnen noch besondere Zuneigung zu ihnen, Herr Strache, das darf ich Ihnen versichern."
Häupl lehnt eine Koalition mit der FPÖ ab

Trennlinien wurden noch einmal klar

Bei der "Elefantenrunde“ in den Sofiensälen wurden die Trennlinien zwischen den Parteien noch einmal klar. Das Duell SPÖ vs. FPÖ auf der einen Seite und der Kampf um Aufmerksamkeit der anderen Parteien auf der anderen - mehr dazu in Duell Häupl - Strache im Mittelpunkt. Politikwissenschafter Peter Filzmaier bezeichnete die Strategie von Michael Häupl (SPÖ) in der TV-„Elefantenrunde“ als „riskant“. Häupls Motto sei gewesen: „Lasst die Kinder streiten, ich bin derjenige, der sich zurücklehnen kann“ - mehr dazu in Filzmaier: „Riskante Häupl-Strategie“.

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