Cannabiskraut verkauft: Zwei Jahre Haft

Zwei Jahre unbedingte Haft hat ein 27-Jähriger ausgefasst. Er soll mehr als 20 Kilogramm Cannabiskraut verkauft haben. Vier Mitangeklagte erhielten Freiheitsstrafen zwischen zehn Monaten auf Bewährung und 22 Monaten unbedingt.

Laut Anklage soll der Hauptangeklagte 22,5 Kilogramm Cannabiskraut und mehrere Dutzend Ecstasy-Tabletten verkafut haben. Vier langjährige Bekannte waren an dem schwunghaften Handel beteiligt, der so florierte, dass die Männer auch zwei Indoor-Plantagen betrieben.

Festnahme am Tag vor der Ernte

Obwohl der Hauptangeklagte und zwei seiner Komplizen einschlägig vorbestraft waren, setzten sie weiter auf den Suchtgifthandel, um zu Geld zu kommen. Das funktionierte allerdings nur bis zum 26. März, dem Tag, an dem sie festgenommen wurden.

In einer Wohnung in Wien-Meidling, die einer der Angeklagten dem 27-Jährigen zur Cannabis-Zucht überlassen hatte, wurden 172 Pflanzen sichergestellt, die in voller Blüte standen. Der 27-Jährige, der 3.000 Euro in die Plantage investiert hatte, hätte just am darauf folgenden Tag ernten wollen. Eine weitere, etwas kleinere Plantage mit 79 Stauden flog in Wien-Favoriten auf, wo sich ein weiterer Angeklagter, dem der 27-Jährige auf Kommission 7,2 Kilogramm Cannabis zum Weiterverkauf überlassen hatte, zusätzlich im Eigenanbau versuchte.

„Kein klassischer Suchtgifthändler“

Die Angeklagten waren durchwegs geständig, bestritten aber die inkriminierten Mengen. Dabei handle es sich um eine „Hochrechnung der Polizei“, sagte der 27-Jährige. „Ich war ja auch auf Urlaub“, gab er zu bedenken. Da hätte er nichts verkaufen können.

Sein Mandant sei nicht „der klassische Suchtgifthändler“, gab sein Verteidiger Philipp Wolm zu bedenken. Er habe die Drogen mitunter verschenkt und in einem Fall gegen einen Hund eingetauscht. Den 27-Jährigen habe „nicht die reine Gier“ angetrieben, meinte Wolm. Am Ende verzichtete er wie auch die anderen Verteidiger auf Rechtsmittel. Die Urteile sind rechtskräftig.