FPÖ feiert Abschluss auf Stephansplatz

Die FPÖ hat am Donnerstag auf dem Stephansplatz vor - laut Polizeiangaben - 500 Fans den offiziellen Wahlkampfabschluss gefeiert. Die FPÖ sprach von 6.000 Besuchern. Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache beschwor dabei das „blaue Wunder“.

„Der Regen kann uns nicht abhalten, hier an diesem geschichtsträchtigen Ort ein Bekenntnis für einen Machtwechsel abzulegen. Es ist höchste Zeit, für einen Klimawechsel in Wien zu sorgen. Das rot-grüne Tief gehört hinweggefegt“, sagte Ursula Stenzel, die als Anheizerin für Strache fungierte. Es sei nicht charakterlos, die FPÖ zu wählen, so die Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt, die sonst Veranstaltungen auf dem Stephansplatz nicht immer begrüßte. „Sie sollen sich nicht schämen“, empfahl sie den freiheitlichen Wählern, denn die FPÖ sei eine „bürgerfreundliche Partei mit großer sozialer Kompetenz“.

Strache und Stenzel

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„Unsere Maggie Thatcher“, sagte Strache über seine „blaue Lady“

Stenzel: „Werden HC ins Rathaus katapultieren“

„In Wien werden wir die zweite Raketenstufe zünden“, sagte Stenzel in Anspielung auf den FPÖ-Wahlerfolg in Oberösterreich. „Wir werden unseren HC Strache vom Stephansplatz ins Rathaus katapultieren“, kündigte sie an. Lauter Applaus kam dabei nur selten auf. Stenzel tritt als unabhängige Kandidatin für die FPÖ an. Sie war der personelle Coup der FPÖ im Wahlkampf. „Sie ist unsere Maggie Thatcher“, sagte Strache zu Beginn seiner Rede und überreichte der „blauen Lady“ Blumen. Neben Stenzel war auch der freiheitliche Wahlsieger aus Oberösterreich, Manfred Haimbuchner, zu Gast. Die Angaben über die Besucherzahl gehen weit auseinander, die FPÖ sprach von 6.000, die Polizei von 500.

STtrache

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Laut FPÖ kamen 6.000 Besucher, laut Polizei 500

Strache schwor seine Fans dann auf den Wahlsonntag ein. „Das blaue Wunder“ sei möglich, dafür zähle aber jede Stimme, so Strache. „Wir müssen aus eigener Kraft dank der Bürger die undemokratische Ausgrenzung überwinden“, forderte Strache seine Fans auf, am Sonntag wählen zu gehen. Fast eine Stunde lang dauerte Straches Rede, in der er alle seine traditionellen Themen - vom „Aussackeln“ der Bürger durch „staatliche Raubritter“ bis zu seiner Vorliebe für „anständige“ Ausländer und seinen Anmerkungen zur „Völkerwanderung“ der Flüchtlinge - abdeckte. „Tauschen wir diese Politiker aus, bevor diese Politiker die eigene Bevölkerung austauschen“, sagte er.

Strache auf der Bühne

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Straches Rede dauerte eine Stunde

Glockengeläut: „Genießen wir das“

Die Freiheitlichen seien „für alle anständigen Menschen mit Charakter da“. Nun biete sich die historische Chance, Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) in die Politpension zu schicken, eine Veränderung in Wien zu erreichen und die Stadt sicherer und gerechter zu machen. „Wir wollen nicht erleben, dass am 11. Oktober dieser rot-grüne Leidensweg verlängert wird“, sagte Strache. „Wir werden es gemeinsam schaffen. Ich spüre es." Strache kam erst bei der Hälfte seiner Rede auf das Topthema des Wahlkampfs, die Flüchtlingspolitik, zu sprechen. Genau zu diesem Zeitpunkt begannen die Glocken des Doms zu läuten. „Genießen wir das Läuten der Glocken, weil sie Teil unserer Kultur sind“, reagierte Strache.

Strache und Stenzel

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Absperrung zwischen Gegendemo und FPÖ-Kundgebung

Der Wahlkampfabschluss der FPÖ wurde auch online übertragen. Auf Straches Facebook-Seite etwa wurden mehrere tausend Zugriffe verzeichnet. Die Veranstaltung wurde von der FPÖ-erprobten „John Otti Band“ musikalisch umrahmt. Neben Strache und Stenzel hielt auch Klubobmann Johann Gudenus eine Rede. Zum Abschluss wurde die Bundeshymne gespielt, nachdem vor den Reden noch Otti das Publikum mit dem Donauwalzer, aber auch mit „Engel“ von Rammstein unterhalten hatte.

Laut Polizei 400 Personen bei Gegendemo

Getrennt durch einen polizeilichen Sperrbereich demonstrierten laut Polizei zwischen 350 und 400 Menschen gegen die FPÖ-Kundgebung. Sie zogen von der Universität am Schottentor durch die Innenstadt. Zur Demonstration rief unter anderem die „Offensive gegen Rechts“ auf. Insgesamt blieb laut Polizei alles friedlich.

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