GR-Wahl: FPÖ in Simmering und Floridsdorf Erste

Bei der Gemeinderatswahl hat die FPÖ erstmals in zwei Bezirken - in Simmering und Floridsdorf - die meisten Stimmen geholt. Die SPÖ konnte dafür den ersten Bezirk neu für sich gewinnen - und in Innenbezirken zulegen.

Alle Ergebnisse

Hier finden Sie alle Ergebnisse und Vergleichsdaten zur Wien-Wahl 2015 nach Einlangen - mehr dazu in Alle Ergebnisse, alle Daten.

2010 beherrschte Rot das Geschehen in den Bezirken. Nur im ersten Bezirk blieb die ÖVP vorne. Das ist nun, laut dem vorläufigen Endergebnis der Gemeinderats- und Landtagswahl, Geschichte - mehr dazu in Ein Camouflage-Teppich in Rot und Blau (news.ORF.at).

Die FPÖ konnte in allen 23 Stadtteilen zulegen, die SPÖ hingegen nur in fünf. Die Grünen erzielten nur in der Brigittenau ein (minimales) Plus. Die ÖVP verlor überall, in drei Bezirken büßte sie mehr als zehn Prozentpunkte ein.

FPÖ holt in Simmering die meisten Stimmen

Laut der aktuellen Hochrechnung, die inklusive Wahlkartenprognose erstellt wurde, hat die FPÖ in Simmering mit 44,23 Prozent und einem Plus von 8,73 Prozentpunkten bei der Gemeinderatswahl die meisten Stimmen geholt. Die SPÖ ist mit 39,63 Prozent und einem Minus von 9,35 Prozentpunkten nur auf dem zweiten Platz.

Simmering

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FPÖ siegt im Flächenbezirk Floridsdorf

In Floridsdorf erreichte die FPÖ 42,04 Prozent und ein Plus von 8,78 Prozentpunkten. Damit liegt sie auch hier vor der SPÖ, die 38,32 Prozent erreichte, das ist ein Minus von 8,8 Prozentpunkten.

Floridsdorf

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SPÖ auf erstem Platz in der City

Auch im ersten Bezirk gab es einen Wechsel an der Spitze. Die ÖVP erreichte hier 18,83 Prozent, ein Minus von 13,99 Prozentpunkten, und damit nur noch den dritten Platz. Auf den zweiten Platz kam die FPÖ mit 22,46 Prozent und einem Plus von 7,11 Prozentpunkten. Sieger ist bei der Gemeinderatswahl in der Inneren Stadt die SPÖ mit 34,01 Prozent und einem Plus von 2,94 Prozentpunkten.

In Favoriten konnte die SPÖ den ersten Platz mit 40,79 Prozent und einem Minus von acht Prozentpunkten vor der FPÖ verteidigen. Diese erreichte 40,2 Prozent und ein Plus von 6,88 Prozentpunkten. Ähnlich knapp verlief der Wahlausgang in der Donaustadt. Dort schaffte die SPÖ trotz eines Minus von 8,51 Prozentpunkten 40,17 Prozent. Die FPÖ blieb mit 39,77 Prozent und einem Plus von 8,37 Prozentpunkten auf dem zweiten Platz.

Innere Stadt

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Der SPÖ ist es gelungen, die Verluste an die FPÖ in den Flächenbezirken durch Zugewinne in den Innenbezirken abzufedern: In Wieden (4. Bezirk), Josefstadt (8.), Alsergrund (9.) und Währing (18. Bezirk) konnte die SPÖ leicht zulegen, während die Grünen deutliche Verluste hinnehmen mussten. Auch in den anderen Innenbezirken hielten sich die Verluste der Roten in Grenzen. Hier scheint die Zuspitzung auf die Duellsituation mit der FPÖ also im Sinne der SPÖ verfangen zu haben.

FPÖ legte auch bei Gemeinderatswahl 2010 zu

Bereits bei der letzten Wien-Wahl 2010 legte die FPÖ in den großen Bezirken stark zu. Die FPÖ steigerte sich um 14,2 Prozentpunkte in Favoriten, um 14,9 in der Donaustadt und um 16,2 in Floridsdorf. Die SPÖ fiel gleichzeitig in allen drei Bezirken unter die 50-Prozent-Marke.

Die Gewinne der FPÖ begründete Politologe Peter Filzmaier bereits vor der Wahl damit, dass die FPÖ an der Basis zu alter Stärke zurückgefunden habe. In großen Gemeindebauten gibt es wieder Funktionäre, die offen für die Freiheitlichen kämpfen. „Die FPÖ hat noch in den 1990er Jahren unter Jörg Haider Bezirks- und Sprengelorganisationen aufgebaut in Stadtrandsiedlungen. Dann sind die Akteure aber abgetaucht, weil sie in den Bundesregierungsjahren unbeliebt waren. Nun sind sie wieder aufgetaucht“, so Filzmaier.

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