Studie: Doppelt so viele „Öffi“-Pendler möglich

Knapp 200.000 Menschen pendeln Tag für Tag aus Niederösterreich und dem Burgenland nach Wien. Die meisten von ihnen mit dem Auto. Dabei wäre das Umsteigen auf die Bahn oft einfach, zeigt eine Studie der Technischen Universität Wien.

Rund 60.000 Menschen pendeln im Großraum Wien mit der Bahn zur Arbeit. Der Rest kommt mit dem Auto. Mit den richtigen Maßnahmen könnten mehr als doppelt so viele Pendler mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Arbeit kommen als derzeit, zeigt die Studie im Auftrag der Arbeiterkammer. Für die Studie wurden die jeweiligen Wohnadressen der Arbeitnehmer mit den jeweiligen Büroadressen verglichen.

Der Großteil der Pendler wohnt nur wenige Kilometer von Bahnhöfen entfernt, erklärt Studien-Mitautor und Arbeiterkammer-Verkehrsexperte Thomas Hader im Ö1-Mittagsjournal: „Das überraschende war, dass 90 Prozent der Pendler im Einzugsbereich der Bahn wohnen. Zwei Drittel wohnen sogar in einem Umkreis von drei Kilometern. Sie könnten den Bahnhof theoretisch mit dem Rad oder zu Fuß erreichen“ - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Studie: Radabstellplätze an den Bahnhöfen fehlen

In Summe fehlen in der Ostregion mehr als 17.000 Radabstellplätze an den Bahnhöfen, heißt es in der Studie. Oft gibt es keine Radwege und Gehsteige in den Ortschaften oder zu wenig Straßenbeleuchtung, um sich am Abend auf dem Heimweg sicher zu fühlen. Die Pendler setzen sich lieber ins Auto, als den unbequemen Weg zum Bahnhof in Kauf zu nehmen. Für Pendler, die weiter vom Bahnhof entfernt wohnen, bräuchte es auch gut abgestimmt Zubringerbusse oder Park-and-Ride-Anlagen, durch die man PKW und Bahn kombinieren kann.

Und gerade am Abend sollten die Zugsintervalle verkürzt werden, hat die Studie ergeben, fordert Hader: „Das ist auch ein Ergebins, das wir aus unseren Pendlerbefragungen haben, dass einfach am Abend das Zugangebot zu gering ist. Wir haben zum Beispiel auf der Pottendorferlinie noch immer die Situatiion, dass der letzte Zug um halb Neun fährt. Das ist gerade für Persoenn im Handeln nicht machbar.“

Ausbau der Südbahnstrecke beginnen bald

Mit einem besseren Angebot würden auch mehr Pendler vom Auto auf die Bahn umsteigen, meint Hader. Das sollte auf der Südbahnstrecke bald der Fall sein, denn die Hauptarbeiten für den viergleisigen Ausbau zwischen Wien und Wiener Neustadt starten nächstes Jahr, heißt es von den ÖBB: insgesamt werden mehr als 600 Millionen Euro investiert. Fertig sein soll der Ausbau dann Ende 2023 samt Park and Ride-Parkplätzen auf den Bahnhöfen.

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