Mutmaßlicher Mörder stellte sich

Nach einer tödlichen Messerattacke beim Praterstern hat sich am Mittwoch der mutmaßliche Täter bei der Polizei gestellt. Er soll im September auf zwei Männer eingestochen haben, einer der beiden erlag seinen Verletzungen.

Der 39-jährige Hauptverdächtige stellte sich laut Polizei um 12.30 Uhr zusammen mit seinem mutmaßlichen Komplizen beim Wiener Landeskriminalamt. Der Fahndungsdruck dürfte zu groß geworden sein, so Polizeisprecher Thomas Keiblinger zu „Radio Wien“, man habe die Identität und den ungefähren Aufenthaltsort der beiden in Serbien bereits gewusst. Nach ihnen wurde per internationalem Haftbefehl gefahndet.

Der 39-Jährige gestand die Messerattacke, gab jedoch zu Protokoll, dass er sich lediglich verteidigt habe. Über ihn wurde die Untersuchungshaft verhängt. Sein mutmaßlicher Komplize befindet sich auf freien Fuß - er wäre aufgrund seines Gesundheitszustandes gar nicht in der Lage gewesen, eine Attacke zu verüben, so Keiblinger.

Tatort beim Praterstern

ORF

Spuren nach der Messerattacke in der Nordbahnstraße

Schlägerei in Nordbahnstraße

Zu der Messerattacke kam es am 10. September in der Nordbahnstraße, rund 150 Meter vom Praterstern entfernt, kurz nach Mitternacht. Ein 37-jähriger und ein 35-jähriger Mann, beide Algerier, wurden dabei schwer verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Am Tag danach starb der ältere der beiden, der jüngere konnte in einer mehrstündigen Notoperation gerettet werden - mehr dazu in Mann starb nach Messerattacke.

Die Ereignisse stellen sich nach den Ermittlungen und der Einvernahme des 39-jährigen Verdächtigen etwas anders dar als bisher vermutet. Zunächst ging man davon aus, dass die beiden Opfer einer 29-jährigen Frau zu Hilfe kamen, die mit den zwei anderen Männern in Streit geraten war. Die Frau und die Opfer dürften sich jedoch aus dem Suchtgiftmilieu gekannt haben, so Keiblinger. Der 39-jährige mutmaßliche Täter habe angegeben, dass die Frau ihn belästigt habe, er habe sie deswegen angerempelt, woraufhin die beiden späteren Opfer ihn angegriffen hätten, so Keiblinger.

Verdächtige flüchteten nach Serbien

Die beiden Verdächtigen flüchteten nach dem Vorfall nach Serbien. Die Polizei konnte in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Verbindungsbeamten in Serbien die Identität der beiden serbischen Staatsbürger klären und ihren ehemaligen Wohnsitz in Wien eruieren.

Das zweite Opfer, der 35-jährige Freund des am Praterstern getöteten Algeriers, der bei der Rauferei schwer verletzt wurde, befindet sich mittlerweile ebenfalls in Haft. Er wurde kürzlich wegen eines Drogendeliktes festgenommen.